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Aristoteles - Physik

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<strong>Aristoteles</strong>: <strong>Physik</strong><br />

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allem Andern, worin das Weswegen vorkommt: nicht<br />

ohne das, was die Natur der Nothwendigkeit trägt;<br />

aber auch nicht durch dasselbe, außer in Bezug auf<br />

den Stoff, sondern eines Zweckes wegen. Z.B. warum<br />

ist die Säge so ein Ding? Damit dieß sei, und deswegen.<br />

Dieses Weswegen freilich könnte nicht erfolgen,<br />

wenn sie nicht eisern wäre. Nothwendig also wird sie<br />

eisern sein, wenn die Säge als solche, und ihr Werk<br />

bestehen soll. Durch Voraussetzung also ist das Nothwendige,<br />

und nicht als Endziel. In dem Stoffe nämlich<br />

ist die Nothwendigkeit, der Zweck aber ist in dem Begriffe.<br />

Es ist aber die Nothwendigkeit in dem Mathematischen,<br />

und in dem zufolge der Natur geschehenden<br />

gewissermaßen auf ähnliche Art. Weil nämlich das<br />

Gerade ein solches ist, so muß nothwendig das Dreieck<br />

Winkel, gleich zwei rechten, haben. Aber nicht,<br />

wenn dieses, so jenes. Sondern vielmehr wenn dieß<br />

nicht ist, so giebt es gar kein Gerades. Bei dem aber,<br />

was eines Zweckes wegen geschieht, umgekehrt:<br />

wenn das Endziel sein soll oder ist, so wird sein oder<br />

ist auch das Vorangehende. Und wenn nicht, wie dort<br />

bei aufgehobenem Schlusse der Anfang nicht sein<br />

kann, so hier das Endziel und der Zweck. Denn Anfang<br />

ist auch dieser, nicht der Handlung, aber der Berechnung.<br />

Dort aber giebt es nur einen Anfang der<br />

Berechnung; denn Handlungen sind nicht.

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