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Aristoteles - Physik

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<strong>Aristoteles</strong>: <strong>Physik</strong><br />

11<br />

nicht Seiendes als solches ist, so kann ihm nicht einmal<br />

das Sein zugeschrieben werden, denn ein seiendes<br />

ist nur das Seiende als solches; und das Weiße wird<br />

folglich zum nichtseienden. Nicht etwa so, daß es dieses<br />

Bestimmte nicht wäre, sondern daß es überhaupt<br />

nicht Seiendes ist. So wird denn das Seiende als solches<br />

zum Nichtseienden. Denn mit Recht läßt sich<br />

von dem Seienden als solchem aussagen, daß es weiß<br />

ist. Dieses aber bezeichnete das Nichtseiende. Sollte<br />

sonach auch das Weiße das Seiende als solches bedeuten<br />

können, so würde das Seiende eine Mehrheit<br />

bedeuten. - Auch keine Größe wird das Seiende<br />

haben, wenn nur das Seiende als solches das Seinede<br />

ist. Denn jedwedem der Theile käme ein anderes Sein<br />

zu.<br />

Daß aber das Seiende als solches in anderes Seiende<br />

als solches zerfällt, ergiebt sich auch aus dem Begriffe.<br />

Z.B. wenn der Mensch ein Seiendes als solches<br />

ist, so muß auch das Thier ein Seiendes als solches<br />

sein, und das Zweifüßige. Denn sind sie nicht Seiende<br />

als solche, so sind sie Anhängende, und entweder der<br />

Mensch oder irgend etwas anderes gilt als ihre Grundlage.<br />

Aber dieß ist unmöglich. Denn anhängend heißt<br />

dasjenige, entweder welches sowohl dasein als nicht<br />

dasein kann, oder in dessen Begriff dasjenige, dem es<br />

anhängt, gegenwärtig ist; z.B. das Sitzen, so getrennt<br />

gesagt. Auch in dem Lahm ist der Begriff des Beines

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