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Aristoteles - Physik

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<strong>Aristoteles</strong>: <strong>Physik</strong><br />

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etwas Theile hat, wird es in sich selbst sein können,<br />

gleichwie das Weiße in dem Körper, und in diesem,<br />

weil in der Oberfläche, in dieser aber nicht mehr mittels<br />

eines anderen. Und diese nun sind der Formbestimmung<br />

nach verschieden, und haben jedes eine andere<br />

Natur und Bedeutung; die Oberfläche und das<br />

Weiße. - Auch wenn wir es durch Beispiele betrachten,<br />

sehen wir nichts, das in sich selbst wäre, nach<br />

keiner unserer Bestimmungen; und dem Begriffe nach<br />

ist es offenbar unmöglich. Denn es würde müssen beides<br />

als jedes von beiden gelten; z.B. der Behälter zugleich<br />

Gefäß und Wein sein, und der Wein zugleich<br />

Wein und Behälter, wenn etwas sollte in sich selbst<br />

sein können. Vielmehr wenn sie noch so sehr in einander<br />

gegenseitig sind, so kann doch nur der Behälter<br />

den Wein aufnehmen, nicht wiefern er selbst der<br />

Wein, sondern wiefern er jenes ist, und der Wein in<br />

dem Behälter sein, nicht wiefern Behälter er selbst,<br />

sondern wiefern jener Behälter ist. Daß nun dem Sein<br />

nach beides verschieden bleibt, ist klar. Denn ein anderer<br />

ist der Begriff dessen, was in etwas ist, und dessen,<br />

worin es ist. - Aber auch nebenbei geht es nicht.<br />

Denn zugleich zwei Körper würden in dem Nämlichen<br />

sein. Sowohl nämlich in sich selbst würde der<br />

Behälter sein, wenn, wessen Natur eine empfängliche<br />

ist, dieß vermag in sich selbst zu sein, als auch zugleich<br />

jenes, für das es empfänglich ist, z.B. wenn für

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