01.12.2014 Aufrufe

Aristoteles - Physik

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Aristoteles</strong>: <strong>Physik</strong><br />

140<br />

verstehen, was viele abgesondert bestehende leere<br />

Räume in sich faßt, so sieht man, daß, wenn es kein<br />

Leeres für sich bestehend geben kann, so wie auch<br />

keinen Raum der nur sich selbst zum Inhalt hätte,<br />

auch kein Dünnes auf diese Weise. Soll aber nicht<br />

zwar ein abgesondertes, aber doch irgendwie ein Leeres<br />

darin sein, so ist dieß zwar minder unmöglich. Allein<br />

es folgt erstens zwar, daß nicht aller Bewegung<br />

Ursache das Leere ist, sondern nur der nach oben. Das<br />

Dünne nämlich ist ein Leichtes: deshalb nennt man<br />

auch das Feuer dünn. Sodann ist der Bewegung Ursache<br />

nicht so das Leere, wie das Worin; sondern wie<br />

die Schläuche, indem sie selbst sich nach oben bewegen,<br />

zugleich das, was an ihnen hängt, mit bewegen,<br />

eben so ist auch das Leere aufwärts steigend. Allein<br />

wie kann es eine Bewegung des Leeres geben, oder<br />

einen Ort des Leeren? Vom Leeren nämlich leer<br />

würde das, wo es sich hin bewegte. - Weiter aber wie<br />

wollen sie bei dem Schweren folgern, daß es sich<br />

nach unten bewegt? Und es erhellt, daß wenn, je dünner<br />

und leerer etwas ist, um so schneller es nach oben<br />

sich bewegt, ein vollkommen Leeres, wenn es eines<br />

giebt, am schnellsten sich bewegen müßte. Vielleicht<br />

aber möchte dieß gar nicht bewegt werden können.<br />

Der Grund aber ist derselbe, wie daß auch in dem<br />

Leeren alles unbeweglich, so auch daß das Leere unbeweglich<br />

ist. Denn nicht verglichen werden könnten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!