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Aristoteles - Physik

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<strong>Aristoteles</strong>: <strong>Physik</strong><br />

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indeß hier ein Zweifel hinsichtlich des Begriffes ein.<br />

Vielleicht ist nämlich eine andere Wirksamkeit für<br />

das Thätige, eine andere für das Leidende gefordert;<br />

die eine Thätigkeit, die andere Leidenheit; Werk und<br />

Endziel aber bei dem einen That, bei dem andern Leiden.<br />

Sollten nun beides Bewegungen sein, und zwar<br />

verschiedene, so fragt sich: worin? Entweder nämlich<br />

sind beide in dem Leidenden und Bewegten, oder die<br />

Thätigkeit in den Thätigen, die Leidenheit in dem Leidenden.<br />

Sollte aber auch diese Thätigkeiten heißen, so<br />

wäre sie dem Namen nach gleich. Allein wäre dieß, so<br />

würde die Bewegung in dem Bewegenden sein; denn<br />

derselbe Begriff gilt dann für Bewegendes und Bewegtes.<br />

So daß also entweder alles Bewegende bewegt<br />

wird, oder Bewegung hat ohne bewegt zu werden.<br />

Sind aber beide in dem Bewegten und Leidenden,<br />

die Thätigkeit und die Leidenheit; und das Lehren<br />

und das Lernen, zwei, wie sie sind, in dem Lernenden:<br />

so ist erstens die Thätigkeit eines jeden nicht<br />

in diesem gegenwärtig; sodann ist es auffallend, daß<br />

zwei Bewegungen zugleich geschehen. Es ergeben<br />

sich nämlich dann Umbildungen zu zweien aus einer<br />

und in eine einzelne Formbestimmung. Aber dieß geht<br />

nicht. Oder soll vielleicht Eine sein die Wirksamkeit?<br />

Aber es ist widersinnig, daß zwei verschiedene Dinge<br />

eine und dieselbe Wirksamkeit besitzen; und es wird,<br />

wenn das Lernen und das Lehren im Begriffe

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