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Aristoteles - Physik

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<strong>Aristoteles</strong>: <strong>Physik</strong><br />

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von dem, was aus beiden zugleich ist; oder wenn von<br />

dem, was aus beiden zugleich ist, auch von jedem von<br />

beiden. Hat also dieselbe, oder hat eine andere Wissenschaft,<br />

die eine und die andere von beiden zu erforschen?<br />

- Blickt man auf die Alten, so könnte es scheinen,<br />

als sei die Naturkunde Wissenschaft von dem<br />

Stoffe. Denn nur einem kleinen Theile nach berührten<br />

Empedokles und Demokrit die Formbestimmung und<br />

das Was des Einzelnen. Wenn aber die Kunst die<br />

Natur nachahmt, und die nämliche Wissenschaft zu<br />

erkennen hat sowohl die Formbestimmung als den<br />

Stoff bis auf einen gewissen Punct (so z.B. der Arzt<br />

die Gesundheit, und Galle und Schleim, in denen die<br />

Gesundheit ihren Sitz hat; gleicherweise auch der<br />

Baumeister, sowohl die wesentliche Form des Hauses,<br />

als den Stoff, d.h. Ziegel und Holze, und eben so auch<br />

bei dem Uebrigen): so möchte wohl auch die Naturwissenschaft<br />

beide Naturen zu erforschen haben. Ferner<br />

auch der Zweck und das Endziel gehört derselben,<br />

und was durch diesen Zweck bewirkt wird. Denn die<br />

Natur ist Endziel und Zweck. Was nämlich eine stetige<br />

Bewegung hat und ein Ende dieser Bewegung, dem<br />

ist dieses das Letzte und der Zweck. Weshalb auch<br />

der Dichter lächerlicher Weise sich verleiten ließ zu<br />

sagen:<br />

Es hat sein Ende, wegen dessen es entstand.

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