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Aristoteles - Physik

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<strong>Aristoteles</strong>: <strong>Physik</strong><br />

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Dieß würde sich zeigen, wenn man versuchen wollte,<br />

beides in genaue Bestimmungen zu fassen, die natürlichen<br />

Körper und das ihnen Anhängende. Das Ungerade<br />

nämlich bekommt man dann und das Gerade;<br />

und das Gerade und das Krumme. Ferner die Zahl und<br />

die Linie und die Figur rein von Bewegung. Fleisch<br />

aber und Knochen und Mensch nicht mehr. Denn dieß<br />

alles wird in Bezug auf die Natur gesagt, wie lahm<br />

vom Beine; nicht trennbar, wie der Begriff des Krummen.<br />

Es zeigen dieß auch die der Naturwissenschaft<br />

näher stehenden unter den mathematischen Lehren,<br />

wie die Sehlehre, die Tonlehre, und die Sternkunde.<br />

Denn in umgekehrtem Verhältnis auf gewisse Weise<br />

stehen sie zur Meßkunde. Die Meßkunde nämlich<br />

stellt über die Linie in der Natur ihre Betrachtungen<br />

an, aber nicht wiefern sie der Natur angehört; die Sehkunde<br />

hingegen betrachtet die mathematische Linie,<br />

aber nicht wiefern sie mathematisch, sondern natürlich<br />

ist.<br />

Weil nun die Natur zwiefach ist, die Formbestimmung<br />

und der Stoff, so müssen wir, wie wenn wir den<br />

Begriff der Lahmheit untersuchten, also in dieser Betrachtung<br />

zu Werke gehen: als handle es sich von solchem,<br />

was weder ohne Stoff, noch nach dem Stoffe allein<br />

das ist, was es ist. Denn auch hierüber hört man<br />

mehrfach zweifeln, von welchem von den beiden, was<br />

Natur heißt, der Naturforscher handeln soll, oder ob

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