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Aristoteles - Physik

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<strong>Aristoteles</strong>: <strong>Physik</strong><br />

102<br />

wahrnehmbare Größe giebt, so kann es auch kein<br />

Uebertreffen jeder bestimmten Größe geben. Denn<br />

dann gäbe es etwas, das größer als der Himmel wäre.<br />

Das Unbegrenzte ist aber nicht das nämliche in Bewegung<br />

und Größe und Zeit, wie eine einzelne Wesenheit;<br />

sondern das eine heißt so, wiefern es von dem<br />

andern abgeleitet ist. So heißt Bewegung so, weil sie<br />

die stetige Größe voraussetzt, nach der die Bewegung<br />

oder Umbildung oder Vermehrung geschieht. Die Zeit<br />

aber wiederum von der Bewegung. Alle diese Begriffe<br />

wenden wir jetzt vorläufig an; späterhin werden wir<br />

suchen zu erklären, sowohl was jeder von ihnen ist,<br />

als auch, warum jede stetige Größe in Größen theilbar<br />

ist. - Es thut aber diese Begriffbestimmung keinen<br />

Eintrag den Betrachtungen der Mathematiker, indem<br />

sie insoweit aufhebt das Sein des Unbegrenzten als<br />

sei es der That nach, nach der Seite der Vermehrung<br />

hin ein nie zu durchgehendes. Denn auch bisher bedurften<br />

sie nicht des Unbegrenzten, noch machten sie<br />

davon Gebrauch: sondern nur des Seins jedweder begrenzten<br />

Linie, so groß sie dieselbe verlange. Auch<br />

kann jedwede stetige Größe auf dieselbe Weise getheilt<br />

werden, wie die höchste Größe. So wird es denn<br />

für die Beweisführung dort nichts ausmachen. Das<br />

Sein aber ist den seienden Größen vorzubehalten.<br />

Da die Ursachen in vier Gattungen zerfallen, so<br />

sieht man, das als Stoff das Unbegrenzte Ursache ist.

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