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Aristoteles - Physik

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<strong>Aristoteles</strong>: <strong>Physik</strong><br />

149<br />

Bewegung ein Vor und Nach, entsprechend dem in<br />

jener. Allein auch in der Zeit giebt es ein Vor und<br />

Nach, weil stets begleitet eines von ihnen das andere.<br />

Es ist aber hier das Vor und Nach in der Bewegung,<br />

und indem es ist, ist es Bewegung; sein Sein ist jedoch<br />

ein anderes, und nicht Bewegung. Allein auch<br />

die Zeit erkennen wir, wenn wir bestimmen die Bewegung<br />

dadurch daß wir das Vor und Nach bestimmen.<br />

Und dann sagen wir, daß eine Zeit verfließe, wenn wir<br />

das Vor und Nach in der Bewegung wahrnehmen.<br />

Wir bestimmen sie aber dadurch, daß wir diese als<br />

verschieden von einander annehmen, und dazwischen<br />

wieder etwas von ihnen verschiedenes. Wenn wir<br />

nämlich die Aeußersten verschieden von dem Mittleren<br />

denken, und zwei Jetzt die Seele ausspricht, das<br />

eine das vorhergehende, das andere das nachfolgende:<br />

dann und hievon sagen wir, es sei eine Zeit. Denn was<br />

bestimmt ist durch die Jetzt, gilt für Zeit, und mag<br />

somit zum Grunde liegen. - Wenn wir nun als Eins<br />

das Jetzt wahrnehmen, und nicht entweder als das Vor<br />

und Nach in der Bewegung, oder als das nämliche<br />

zwar, welches aber ein vorangehendes und ein nachfolgendes<br />

hat: so gilt keine Zeit als vorhanden, weil<br />

auch keine Bewegung. Wenn aber als das Vor und<br />

Nach, dann sprechen wir von Zeit. Dieß nämlich ist<br />

die Zeit; Zahl der Bewegung nach dem Vor und Nach.<br />

Nicht also ist Bewegung die Zeit; sondern wiefern

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