Endbericht (1.3 MB) - Haus der Zukunft
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ASTTP Forschungsagenda Solarthermie<br />
Wasser betrieben werden. Solche Systeme können höhere COP-Werte von 5 bis<br />
6 erreichen, beson<strong>der</strong>s wenn sie einen Kühlturm zur nassen Rückkühlung nutzen,<br />
um die Abwärme abzuführen.<br />
Auch wenn die grundlegenden Prinzipien die gleichen bleiben, gibt es drei<br />
Hauptunterschiede zwischen den Technologien, die für Gebäudeklimatisierung<br />
und für industrielle Kältetechnik verwendet werden:<br />
Klimatisierung von Gebäuden im Sommer kann sowohl Kühlung, als auch –<br />
abhängig von <strong>der</strong> Feuchtigkeit <strong>der</strong> Außenluft und den internen latenten<br />
Lasten – Entfeuchtung beinhalten. Folglich können sowohl geschlossene<br />
Kühlkreisläufe, als auch so genannte offene Kreisläufe (auch Desiccant<br />
Cooling Systems, also Trockenmittel-Kühlsysteme genannt) angewandt<br />
werden. In offenen Kreisläufen wird Luft, die eine thermisch angetriebene<br />
Klimatisierungseinheit durchströmt, in den gewünschten Bereich <strong>der</strong><br />
Temperatur und Luftfeuchte gebracht. Die Wärme hierfür kann auch von<br />
Solarkollektoren kommen.<br />
<br />
Je nach Innenraumsystem befindet sich die erfor<strong>der</strong>liche Temperaturstufe<br />
auf <strong>der</strong> Output-Seite im Bereich von ungefähr 6 bis zu 16 °C.<br />
Temperaturen unter 6 °C sind nicht notwendig, es sei denn, es wird<br />
gezielte Luftentfeuchtung gefor<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> Kälte durch Eisspeicherung<br />
benötigt. Output-Temperaturen in diesem Bereich können mit<br />
solarthermischen Systemen grundsätzlich produziert werden.<br />
Systeme zur Klimatisierung gibt es im großen Leistungsbereich,<br />
angefangen bei kleinen Kältemaschinen mit z.B. Wasser als Kältemittel<br />
und Lithiumbromid als Absorber, mit einer Kapazität von wenigen kW für<br />
Einfamilienhäuser, bis zu zentralisierten Systemen zur Klimatisierung<br />
großer Gebäude, z. B. Flughäfen, die sich im Kälteleistungsbereich von<br />
mehreren MW bewegen können.<br />
Solargestützte Gebäudeklimatisierung benötigt <strong>der</strong>zeit Nie<strong>der</strong>- und<br />
Mitteltemperaturkollektoren, die für gewöhnlich auf dem Dach montiert sind. Für<br />
große Gebäude werden auch am Boden aufgestän<strong>der</strong>te Kollektorsysteme<br />
verwendet.<br />
Komfortklimaanlagen regeln neben <strong>der</strong> Raumtemperatur auch die Luftfeuchte.<br />
Der energetische Aufwand zur Luftentfeuchtung ist klimazonenabhängig und<br />
erreicht in mitteleuropäischen Bürogebäuden ca. 60% des notwendigen<br />
Kühlbedarfes bei üblichen internen Kühllasten. Statistische Untersuchungen<br />
zeigen, dass in Mitteleuropa die spezifischen Kühllasten bei gewerblich genutzten<br />
Bürohäusern im Bereich von 45 bis 65 W/m2 Bodennutzfläche – mit dem<br />
Maximum bei ca. 55 W/m2 – liegen. Die Luftkühlung kann dabei durch Fancoils,<br />
die mit Kaltwasser (Vorlauf/Rücklauf 6/12 °C), o<strong>der</strong> durch Decken- o<strong>der</strong><br />
Wandkühlregister (Vorlauf/Rücklauf 16/19 °C) bewerkstelligt werden.<br />
Die Luftentfeuchtung geschieht konventionell durch Kondensation <strong>der</strong> Luftfeuchte<br />
an kalten Flächen o<strong>der</strong> durch Adsorption vor allem an Silikagelschichten bei <strong>der</strong><br />
Desiccant-Klimatechnik. Die Desiccant-Klimatechnik (DEC-Anlagentechnik,<br />
Desiccative Evaporative Cooling) ermöglicht bei entsprechen<strong>der</strong> Auslegung<br />
ganzjährige Klimatisierung (Regelung <strong>der</strong> Raumtemperatur und<br />
Raumluftfeuchte). Im Sommerbetrieb kann bei geringen Luftfeuchten <strong>der</strong><br />
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