Endbericht (1.3 MB) - Haus der Zukunft
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ASTTP Forschungsagenda Solarthermie<br />
Neue Kollektoren<br />
Um Kostenreduktionspotenziale voll auszunützen und Marktwachstumspotenziale<br />
zu realisieren, muss auch auf Kollektorebene die Hauptzielsetzung künftiger F&E-<br />
Tätigkeiten beim funktionsorientierten Design liegen. Neben <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong><br />
Ist- an die Sollbetriebsbedingungen müssen Entwicklungsschwerpunkte bei <strong>der</strong><br />
Integration mehrerer Funktionen in einzelne Kollektorkomponenten und damit<br />
einhergehend bei <strong>der</strong> Reduktion <strong>der</strong> Gesamtanzahl an Kollektorkomponenten<br />
liegen. Beispielsweise sollte die mechanische Tragestruktur von Kollektoren<br />
(Rahmen und Kollektorwanne) zusätzlich Funktionseigenschaften (z.B.<br />
Wärmedämmung, Gebäudehülle) aufweisen. Unter prozesstechnischen Gesichtspunkten<br />
ist beim Design neuartiger Kollektoren auf die Tauglichkeit für die Großserienproduktion<br />
zu achten. Um die architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
zu erhöhen, müssen neuartige Kollektoren eine hohe Designfreiheit bei<br />
gleichzeitiger langer Lebensdauer und Standardisierbarkeit aufweisen. Auf<br />
Kollektorebene sind sowohl grundlegende und anwendungsorientierte<br />
Forschungsarbeiten als auch Demonstrationsprojekte erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Grundlagenforschung<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Grundlagenforschung soll <strong>der</strong> Schwerpunkt auf Vollkunststoffkollektoren<br />
gelegt werden. Dabei ist insbeson<strong>der</strong>e die Substitution <strong>der</strong>zeitiger<br />
Rohr/Finne-Absorber aus Metallen durch neuartige vollflächige Absorber anzustreben.<br />
Vollkunststofflösungen erfor<strong>der</strong>n eine grundlegende Än<strong>der</strong>ung des<br />
Designs verglaster Flachkollektoren. Neben <strong>der</strong> Absorbergeometrie ist<br />
beispielsweise eine funktionsorientierte Wirkungsgradkennlinie sicherzustellen,<br />
die bei <strong>der</strong> maximalen Betriebstemperatur eine Diskontinuität (d.h. Abfall des<br />
Wirkungsgrades auf Null) aufweist. Während die Entwicklung neuer<br />
Kollektordesigns vornehmlich auf nationaler Ebene mit Hilfe von Modellierungstools<br />
und messtechnischen Methoden erfolgen sollte, ist mittelfristig auf<br />
internationaler Ebene die Anpassung <strong>der</strong> Prüfstandards (Normen) für Kollektoren<br />
und solarthermische Systeme erfor<strong>der</strong>lich. Die Weiterentwicklung von<br />
numerischen Simulationsverfahren und messtechnischen Methoden zur<br />
Beurteilung thermischer Belastungen sowie energetischer Verluste neuer<br />
Kollektordesigns sollte ebenfalls im Rahmen von grundlagennahen<br />
Forschungsprojekten erfolgen.<br />
Angewandte Forschung<br />
Bei <strong>der</strong> angewandten Forschung soll <strong>der</strong> Schwerpunkt vorerst bei Kollektoren in<br />
Mischbauweise liegen, bei denen sukzessive werkstoffliche Optimierungen vorgenommen<br />
werden und periphere Komponenten (z.B. Kollektorwanne) substituiert<br />
werden. Dabei sind eine konsequente Steigerung <strong>der</strong> Funktionsintegration und<br />
eine Reduktion <strong>der</strong> Komponentenanzahl in Kollektoren anzustreben. Da in<br />
Österreich ein umfassendes Know-how auf dem Gebiet <strong>der</strong> Kollektorfertigung<br />
und im Bereich <strong>der</strong> Zulieferindustrie (z.B. für die Automobilindustrie) vorhanden<br />
ist, soll die Weiterentwicklung von Kollektoren in Mischbauweise vornehmlich auf<br />
nationaler Ebene erfolgen, um so die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer<br />
Unternehmen zu stärken. Vorteilhaft wäre auch die Implementierung bilateraler<br />
Forschungsprogramme mit Österreichs Nachbarstaaten (z.B.<br />
Österreich/Deutschland).<br />
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