Endbericht (1.3 MB) - Haus der Zukunft
Endbericht (1.3 MB) - Haus der Zukunft
Endbericht (1.3 MB) - Haus der Zukunft
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ASTTP Forschungsagenda Solarthermie<br />
ausnützen zu können, ist eine Reduktion des Betriebsdruckes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Übergang<br />
zu drucklosen Systemen anzustreben.<br />
Die polymere Grundlagenforschung und die anwendungsorientierte<br />
Kunststoffforschung sind bisher nur unzureichend in solartechnisch orientierte<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten integriert. Zudem spielten polymere<br />
Werkstoffe insbeson<strong>der</strong>e bei stark wachsenden Technologien (z.B.<br />
Elektronikindustrie) eine Schlüsselrolle bei <strong>der</strong>en Umsetzung. Bei systematischer<br />
Ausschöpfung <strong>der</strong> Entwicklungsmöglichkeiten sowohl auf werkstofflicher als auch<br />
auf systemischer Ebene ist einerseits die Erreichung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> European Solar<br />
Thermal Technology Plattform (ESTTP) festgelegten Ziele (322 GW th installierte<br />
Wärmeleistung o<strong>der</strong> 1m 2 Kollektor/pro Einwohner in Europa bis 2020) zu<br />
erwarten. An<strong>der</strong>erseits bieten werkstoffinduzierte Technologiesprünge die<br />
Voraussetzung zur Erfüllung <strong>der</strong> ambitionierten Ziele für die Jahre 2030 bis 2050.<br />
Letztlich ist die im internationalen Vergleich herausragende Position Österreichs<br />
sowohl in <strong>der</strong> Solarthermie als auch in <strong>der</strong> Kunststofftechnik hervorzuheben.<br />
Neben Marktführern bei <strong>der</strong> Kollektorfertigung (z.B. GreenOneTec), bei <strong>der</strong><br />
Herstellung von Massenkunststoffen (z.B. Borealis) und bei<br />
Kunststoffverarbeitungsmaschinen (z.B. Engel) verfügt Österreich über eine<br />
klein- und mittelständische Solar- und Kunststoffindustrie mit hohem<br />
Innovationspotenzial. Auch bei den Forschungsinstitutionen wurden in den<br />
letzten Jahren umfassende Kompetenzen im Bereich <strong>der</strong> werkstofforientierten<br />
Weiterentwicklung solarthermischer Komponenten und Systeme aufgebaut.<br />
Herauszustreichen ist die intensive Beteiligung österreichischer Partner<br />
(Montanuniversität Leoben, PCCL, AEE INTEC und AIT) in <strong>der</strong> IEA SHC Task39<br />
„Polymeric Materials for Solar Thermal Applications“.<br />
4.6.3 Forschungsschwerpunkte<br />
Eine werkstofforientierte Weiterentwicklung solarthermischer Komponenten und<br />
Systeme erfor<strong>der</strong>t einen umfassenden Ansatz, <strong>der</strong> eine adäquate<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> einzelnen Ebenen <strong>der</strong> Wertschöpfungskette (Werkstoff-<br />
Komponente-System) sicherstellt und auf die Etablierung von Struktur-<br />
Eigenschafts-Beziehungen zwischen den einzelnen Ebenen abzielt. Durch die<br />
Transformation (Verarbeitung) des Werkstoffes zum Bauteil und <strong>der</strong> darauf<br />
folgenden Integration in ein solarthermisches System werden durch äußere<br />
Faktoren die innere Struktur des Werkstoffes verän<strong>der</strong>t und so das<br />
Leistungsvermögen <strong>der</strong> eingesetzten Werkstoffe, <strong>der</strong> Komponente und des<br />
Systems beeinflusst. Zur Vorhersage des Leistungsvermögens auf Systemebene<br />
werden sowohl theoretische als auch empirische Methoden eingesetzt. Aus<br />
Kostengründen sind eine möglichst umfassende Charakterisierung und<br />
Optimierung auf werkstofflicher Ebene und die Übertragung von Werkstoffkennwerten<br />
auf die Komponenten- und Systemebene anzustreben. Bei <strong>der</strong><br />
Entwicklung von Komponenten und Systemen sollten vornehmlich theoretische<br />
Ansätze (Modellierung) zum Einsatz kommen. Dies macht auch die Entwicklung<br />
von neuen Modellierungs- und Simulationswerkzeugen notwendig. Zur<br />
Absicherung <strong>der</strong> Beziehungen zwischen den einzelnen Ebenen und <strong>der</strong> zu<br />
etablierenden Vorhersagemodelle ist zudem die Validierung auf Komponenten-<br />
57