Deutsch-russische Geschäftsbeziehungen: Analyse ... - antropov.de
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teraktionsprozess als solchen fokussiert und erfüllt außer <strong>de</strong>n theoriebasierten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
zur Betrachtung <strong>de</strong>r Forschungsproblematik auch die Anfor<strong>de</strong>rungen, die im<br />
Rahmen dieser Arbeit an das darauf aufbauen<strong>de</strong> interkulturelle Training gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Zunächst soll erläutert wer<strong>de</strong>n, was „Mindful I<strong>de</strong>ntity Negotiation“ besagt. Bei <strong>de</strong>m Versuch<br />
zu erklären, warum wir uns bei Begegnungen mit Individuen aus an<strong>de</strong>ren Kulturen<br />
möglicherweise unwohl o<strong>de</strong>r verletzt fühlen, misst <strong>de</strong>r “Mindful I<strong>de</strong>ntity Negotiation”<br />
- Ansatz von Ting-Toomey <strong>de</strong>m Verstehen <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsbedürfnisse <strong>de</strong>r interkulturellen<br />
Interaktionspartner eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung bei (S. 39). In ihrem heuristischen<br />
Rahmenkonzept geht Ting-Toomey davon aus, dass die Interaktionspartner in die Interaktionssituation<br />
außer <strong>de</strong>n inhaltlichen Zielen auch ihre I<strong>de</strong>ntitätsbedürfnisse einbringen<br />
(Ting-toomey 1999, S.16, 25-26). Aus <strong>de</strong>r „I<strong>de</strong>ntity Negotiation“ - Perspektive<br />
ist negotiation ein „transaktionaler Interaktionsprozess“ (S. 40), innerhalb <strong>de</strong>ssen die<br />
Individuen jeweils versuchen, ihre eigene I<strong>de</strong>ntität gemäß <strong>de</strong>m gewünschten Selbstimage<br />
gegenseitig zu präsentieren und gleichzeitig die I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren herauszufor<strong>de</strong>rn<br />
o<strong>de</strong>r zu unterstützen (ebd., S. 21). Um die Kommunikationsziele zu erreichen,<br />
sollen die Interaktionspartner beim „Aushan<strong>de</strong>ln“ ihrer I<strong>de</strong>ntitäten ihre Fähigkeiten und<br />
Kompetenzen (Skills) zur interkulturellen Kommunikation einsetzen. Die letzteren bauen<br />
sich auf, wer<strong>de</strong>n aufrechterhalten und geför<strong>de</strong>rt, in<strong>de</strong>m man sich <strong>de</strong>s Ablaufs <strong>de</strong>s<br />
Kommunikationsprozesses, seiner Bestandteile und Faktoren bewusst wird. Die Wichtigkeit<br />
<strong>de</strong>s Bewusstseinserwerb (awareness) sowie <strong>de</strong>ssen Umsetzung in die Praxis<br />
zur Vermeidung bzw. Reduktion von interkulturellen Missverständnissen wur<strong>de</strong>n im<br />
Abschnitt 2.3 bereits erläutert. In Rahmen dieses Ansatzes spiegelt sich das Bestreben<br />
danach im Konzept <strong>de</strong>r mindfulness. Die mindfulness ist eine Fähigkeit, die es <strong>de</strong>m<br />
Kommunikator ermöglicht, die Dynamik <strong>de</strong>s Kommunikationsprozesses zu verstehen:<br />
Aufmerksam sein für Kognitionen und Emotionen, die man selbst und <strong>de</strong>r interkulturelle<br />
Partner in die Begegnung mitbringen. Die Steigerung <strong>de</strong>r Reflexivität ist dabei von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Be<strong>de</strong>utung (Ting-Toomey, 1999, S. 16, 40; 2004, S. 232; Gudykunst,<br />
1994, S. 30).<br />
3.1.2 Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r interkulturellen Kommunikation nach Ting-Toomey<br />
Ting-Toomey unterschei<strong>de</strong>t drei Elemente <strong>de</strong>r interkulturellen Interaktion: Komponenten<br />
(1), Kriterien (2) und Outcomes (Ergebnisse) (3) (siehe Abb. 3-1).<br />
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