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Deutsch-russische Geschäftsbeziehungen: Analyse ... - antropov.de

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Die stärkste Form <strong>de</strong>r Missverständnisse (3) aufgrund <strong>de</strong>r unterschiedlichen Werteorientierungen<br />

<strong>de</strong>r Geschäftspartner wer<strong>de</strong>n in Anlehnung an die „Mindful I<strong>de</strong>ntity Negotiation<br />

(for Business)“ - Theorie als unangenehm wahrgenommene, zunächst einmal<br />

unerklärliche Phänomene <strong>de</strong>finiert und können anhand expliziter Äußerungen <strong>de</strong>r Befragten<br />

i<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n 43 . Der Befragte äußert Gefühle, die folgen<strong>de</strong> (mögliche)<br />

Schlüsselwörter beinhalten: Man fühlt sich unwohl, nicht verstan<strong>de</strong>n, nicht respektiert,<br />

nicht unterstützt, verletzt, beleidigt, man kann das Verhalten <strong>de</strong>s Partners nicht nachvollziehen.<br />

Aber auch Äußerungen wie: „So ein Verhalten macht mich wütend! Als ob<br />

sie nicht verstehen, dass es in unser bei<strong>de</strong>r Interesse ist.“ zeigen, dass <strong>de</strong>r fremdkulturelle<br />

Geschäftspartner in <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>s Befragten nicht angemessen und / o<strong>de</strong>r nicht<br />

effektiv han<strong>de</strong>lt und das Ergebnis daher nicht zufrie<strong>de</strong>n stellend ist, d.h., dass die<br />

Kommunikationsziele nicht erreicht wer<strong>de</strong>n. Diese Ausprägung wird mit „M“ codiert.<br />

Es gibt zwei Grün<strong>de</strong>, warum man die potenziellen Missverständnisse (2) ebenfalls erfassen<br />

muss: Zum einen nimmt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Missverständnis als<br />

negativ wahrgenommen wird, mit <strong>de</strong>r Steigerung <strong>de</strong>r Anpassungsfähigkeit und -<br />

bereitschaft ab und zum zweiten hat die Stichprobe (siehe Abs. 4.4.2 und 6) es nicht<br />

erlaubt, einige Kategorien in ausreichen<strong>de</strong>m Maße zu prüfen. Gegebenfalls wur<strong>de</strong>n die<br />

Befragten gebeten, die Wahrscheinlichkeit <strong>de</strong>s Auftretens von Missverständnissen aufgrund<br />

<strong>de</strong>r geschil<strong>de</strong>rten Unterschie<strong>de</strong> zu antizipieren. Ein Beispiel: „Sie haben zwar nie<br />

einen <strong>russische</strong>n Vorgesetzten gehabt, aber stellen Sie sich bitte vor, Sie haben einen.<br />

Wie wür<strong>de</strong>n Sie reagieren, wenn…“. Die Interviewerin bat die Befragten, ihre Gedanken<br />

soweit zu reflektieren und zu präzisieren 44 , bis eine bejahen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r verneinen<strong>de</strong><br />

Aussage „gewonnen“ wur<strong>de</strong>. Die Aussagen, die bejaht o<strong>de</strong>r im Prozess <strong>de</strong>r Inhaltsanalyse<br />

als solche interpretiert wer<strong>de</strong>n können (mögliche Schlüsselwörter: Ja, natürlich,<br />

kann ich mir gut vorstellen), kamen in die Auswertung. Sie wur<strong>de</strong>n mit „PM“ codiert.<br />

Die schwächste Form, die Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Werteorientierungen nach <strong>de</strong>m „Mindful<br />

I<strong>de</strong>ntity Negotiation for Business“ - Mo<strong>de</strong>ll (3), hat zwar theoriegemäß das Potenzial für<br />

die Missverständnisse, die Gefahr wird aber von <strong>de</strong>n Befragten nicht explizit genannt.<br />

Die Befragten berichten lediglich über die Unterschie<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r über die Orientierungskriterien<br />

im eigenen Land. Gesucht wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Interviews nach <strong>de</strong>n manifesten Inhalten,<br />

die <strong>de</strong>n Operationalisierungskriterien (siehe Abs. 3.3.1 und 3.3.2) für je<strong>de</strong> <strong>Analyse</strong>kategorie<br />

sinngemäß entsprechen. Ein mögliches Beispiel: „Bei uns ist es so üblich,<br />

43 Solche Phänomene sind oft mit erhöhter Emotionalität behaftet. Da aber die Datenerhebung<br />

die Erfassung <strong>de</strong>r Emotionen (latente Kommunikationsinhalte) nicht zuließ (siehe Abs. 4.4.3),<br />

wur<strong>de</strong> die darauf folgen<strong>de</strong> Inhaltsanalyse auf explizite Äußerungen (manifeste Inhalte) begrenzt.<br />

Auch solche Aussagen, die über die in <strong>de</strong>r Vergangenheit liegen<strong>de</strong>n Missverständnisse<br />

implizieren, wur<strong>de</strong>n erfasst.<br />

44 Mittels Ver<strong>de</strong>utlichungen und Paraphrasen: Klientenzentrierte Gesprächstechnik.<br />

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