Deutsch-russische Geschäftsbeziehungen: Analyse ... - antropov.de
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Teil II: Untersuchung<br />
4 Untersuchungs<strong>de</strong>sign<br />
Diese Untersuchung beinhaltet zwei Ziele: Die Hauptfragestellung für die <strong>Analyse</strong> lautet,<br />
ob und in welchen Ausmaß die im „Mindful I<strong>de</strong>ntity Negotiation for Business“ - Mo<strong>de</strong>ll<br />
auf <strong>de</strong>n Wertorientierungen basieren<strong>de</strong>n kulturellen Unterschie<strong>de</strong> die <strong>de</strong>utsch<strong>russische</strong>n<br />
Beziehungen beeinträchtigen. Dabei wer<strong>de</strong>n schwerpunktmäßig die Unterschie<strong>de</strong><br />
im Zeit- und Hierarchieverständnis <strong>de</strong>r <strong>Deutsch</strong>en und <strong>de</strong>r Russen untersucht.<br />
Außer<strong>de</strong>m soll exploriert wer<strong>de</strong>n, welche an<strong>de</strong>ren Missverständnisse in <strong>de</strong>r Praxis <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utsch-<strong>russische</strong>n Geschäftsbeziehungen – die durch das hier vorgestellte Mo<strong>de</strong>ll<br />
zwar erfasst, aber mit Rücksicht auf die Forschungsfrage nicht theoretisch beleuchtet<br />
wur<strong>de</strong>n - eruiert wer<strong>de</strong>n können.<br />
4.1 Überlegungen zur Auswahl <strong>de</strong>r Forschungsmetho<strong>de</strong><br />
Es gibt keine perfekte Metho<strong>de</strong> für Kultur vergleichen<strong>de</strong> Untersuchungen. In <strong>de</strong>r interkulturellen<br />
Forschungspraxis wird oft für die Kombination aus <strong>de</strong>n quantitativen und<br />
<strong>de</strong>n qualitativen Metho<strong>de</strong>n plädiert (z.B. Korzenny, 1984, S. 88, 92; Tafoya, 1984, S.<br />
57; Sarbaugh, 1984, S. 67) 39 . Daher enthält <strong>de</strong>r vorgestellte Untersuchungsansatz sowohl<br />
qualitative als auch quantitative Elemente. Mithilfe <strong>de</strong>r qualitativen Metho<strong>de</strong>n sollen<br />
die im Vorfeld nicht bedachten Aspekte erfasst wer<strong>de</strong>n und mittels <strong>de</strong>r quantitativen<br />
Metho<strong>de</strong>n wird dann <strong>de</strong>n Untersuchungsergebnissen Aussagekraft verliehen. Bei <strong>de</strong>r<br />
Auswahl <strong>de</strong>r Erhebungsmetho<strong>de</strong> waren folgen<strong>de</strong> Überlegungen von Be<strong>de</strong>utung:<br />
1) Für die Exploration interkultureller Missverständnisse ist die subjektive Meinung <strong>de</strong>s<br />
Befragten von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung;<br />
2) Die Thematik verlangt nach einer großen Vertrauensbasis (die Studie zielt auf sehr<br />
persönliche Erlebnisse und nicht unbedingt auf sozial erwünschte Ergebnisse);<br />
3) In <strong>de</strong>r einschlägigen Literatur sowie in thematisch ähnlichen Studien 40 wur<strong>de</strong> ange<strong>de</strong>utet,<br />
dass die Befragten von sich aus fast keine o<strong>de</strong>r nur sehr wenige Probleme ansprechen.<br />
In diesem Fall ist die Intervention durch <strong>de</strong>n Interviewer wünschenswert.<br />
39 Beispielhaft können zur Argumentation folgen<strong>de</strong> Aussagen aufgeführt wer<strong>de</strong>n: “quality and<br />
quantity go hand in hand. Lack of precise statements about qualities does not make research<br />
qualitative but just sloppy” [Herv. i. O.] (Korzenny, 1984, S. 86) und aber auch: „However, we<br />
must be careful that the ease and precision of computation affor<strong>de</strong>d by these tools do not <strong>de</strong>ceive<br />
us into thinking that the outcomes are more precise and valid than is justifiable by the<br />
quality of the data. In other words, very precise statistical manipulations will not overcome lack<br />
of precision in the observasions” (Sarbaugh, 1984, S. 67).<br />
40 Z.B. Lamnek (1995), S. 92, Stephan & Abalakina-Paap (1996), S. 372.<br />
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