Deutsch-russische Geschäftsbeziehungen: Analyse ... - antropov.de
Deutsch-russische Geschäftsbeziehungen: Analyse ... - antropov.de
Deutsch-russische Geschäftsbeziehungen: Analyse ... - antropov.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Somit war die zentrale For<strong>de</strong>rung an die Metho<strong>de</strong>, die subjektiv wahrgenommenen<br />
Unterschie<strong>de</strong>, die ein hohes Potenzial zum Missverstehen bergen o<strong>de</strong>r bereits zu<br />
Missverständnissen geführt haben, zuverlässig zu ermitteln. Daher fiel die Wahl <strong>de</strong>s<br />
Erhebungsinstruments auf das problemzentrierte leitfa<strong>de</strong>ngestützte Interview:<br />
„In intercultural research, the emphasis is placed on the concept of “communication”. A<br />
qualitative mo<strong>de</strong> of inquiry to intercultural communication is to un<strong>de</strong>rstand the “discoursing”<br />
process of social actors who used different interpretive principles and contextual<br />
principles to “make sense” of each other’s meanings – especially stemming from cultural<br />
divergences and differences” (Ting-Toomey, 1984, S. 180).<br />
Beim problemzentrierten Interview gilt das theoretische Konzept zunächst als hypothetisch<br />
und wird <strong>de</strong>n Befragten nicht vorgestellt. Der konzeptionellen Überlegung folgend,<br />
besteht <strong>de</strong>r erste Teil <strong>de</strong>s Interviews aus offenen Fragen, die sich zwar auf das<br />
zu untersuchen<strong>de</strong> Problem, aber nicht auf die im Vorfeld operationalisierten Kategorien<br />
beziehen. So kann die Fragestellung aufgrund subjektiver Be<strong>de</strong>utungen betrachtet<br />
und so können die aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>r Befragten wichtigen Aspekte zuerst genannt wer<strong>de</strong>n<br />
(Be<strong>de</strong>utungsstrukturierung durch <strong>de</strong>n Befragten). Trotz <strong>de</strong>r thematischen Einschränkungen<br />
liegt <strong>de</strong>r Vorteil dieses Instruments darin, dass sogar im zweiten Teil,<br />
wenn die Interviewerin mithilfe eines Fragenkatalogs (siehe Abs. 4.2.4) konkrete Fragen<br />
stellt, die interviewte Person offen und unstrukturiert antworten kann, womit das<br />
Gespräch eventuell auch auf neue Gesichtspunkte hin gelenkt und das gesamte Interview<br />
erweitert wer<strong>de</strong>n kann. Die Reihenfolge <strong>de</strong>r Fragestellungen muss nicht zwingend<br />
eingehalten wer<strong>de</strong>n. Die Interviewerin ist unmittelbar in das Gespräch involviert<br />
und hat die wichtige Aufgabe, das Interview entsprechend <strong>de</strong>m Leitfa<strong>de</strong>n zu steuern.<br />
Außer<strong>de</strong>m ermöglicht es die Problemzentrierung, <strong>de</strong>n Forschungsaufwand, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r<br />
qualitativen Forschung ten<strong>de</strong>nziell sehr hoch ist, zu reduzieren (Lamnek, 1995, S. 47,<br />
74-78; Bortz & Döring, 1995, S. 283).<br />
4.2 Untersuchungsschritte<br />
Den schematischen Ablauf <strong>de</strong>s gesamten praktischen Teils dieser Arbeit zeigt die Abb.<br />
4-1. Im Rahmen <strong>de</strong>r Inhaltsanalyse nach Mayring (2000) wur<strong>de</strong>n zunächst die aus <strong>de</strong>r<br />
Theorie abgeleiteten Untersuchungseinheiten operationalisiert (<strong>de</strong>duktive Kategorienbildung)<br />
(siehe auch Abs. 3.3) und ein Kategoriensystem entwickelt (dabei wur<strong>de</strong> die<br />
inhaltsanalytische Technik skalieren<strong>de</strong> Strukturierung angewen<strong>de</strong>t).<br />
Daraus wird eine inhaltliche Basis für <strong>de</strong>n Interviewleitfa<strong>de</strong>n gewonnen. Das mittels<br />
Interview erhobene Material wur<strong>de</strong> aufbereitet und ausgewertet (Frequenzanalyse),<br />
interpretiert und im Hinblick auf die Theorie diskutiert 41 . Die von <strong>de</strong>n Befragten geschil<strong>de</strong>rten<br />
missverständnisträchtigen Situationen, die im Vorfeld nicht operationalisiert<br />
41 Handlungsanweisungen beschrieben in Mayring (2000), S. 13-14, 74-75, 92-99.<br />
32