Deutsch-russische Geschäftsbeziehungen: Analyse ... - antropov.de
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Das Gefühl, verstan<strong>de</strong>n zu wer<strong>de</strong>n, erwächst durch die Wahrnehmung <strong>de</strong>r Ähnlichkeit<br />
in Bezug auf das Denken, Fühlen und Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>s Gegenübers. Fühlt man sich verstan<strong>de</strong>n,<br />
so ist man eher bereit, die Facetten <strong>de</strong>s eigenen Selbstkonzepts mit An<strong>de</strong>ren<br />
auf kulturell sensible Art und Weise zu teilen (ebd., S. 47). Das Gefühl, respektiert zu<br />
wer<strong>de</strong>n, be<strong>de</strong>utet, dass die von uns gezeigten Verhaltensweisen durch die Mitglie<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>rer Gruppen als legitim, glaubwürdig, zuverlässig und gleichberechtigt erachtet<br />
wer<strong>de</strong>n. Durch das „mindful monitoring“ verbaler und nonverbaler Äußerungen lassen<br />
sich die eigenen Einstellungen sowie diejenigen <strong>de</strong>s fremdkulturellen Partners „registrieren“.<br />
Wichtig ist es dabei, nicht nur darauf zu achten, wie man selbst durch die An<strong>de</strong>ren<br />
wahrgenommen wird, son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren mit Höflichkeit, Ansehen und<br />
Wür<strong>de</strong> zu begegnen (ebd.). Das Gefühl, unterstützt zu wer<strong>de</strong>n, beeinflusst unsere<br />
Sichtweise von uns selbst: wer<strong>de</strong>n wir vom Interaktionspartner positiv evaluiert, in unseren<br />
Absichten bekräftigt, so sind unsere I<strong>de</strong>ntitätsbedürfnisse befriedigt. Nehmen wir<br />
hingegen eine negative Beurteilung unserer Handlungen o<strong>de</strong>r Absichten wahr, wird<br />
unser Selbstkonzept ten<strong>de</strong>nziell schwächer (I<strong>de</strong>ntitätsbedürfnisse nicht befriedigt)<br />
(ebd.).<br />
Das Interaktionsmo<strong>de</strong>ll nach Ting-Toomey (1999) bil<strong>de</strong>t wesentliche Elemente komplexer<br />
interkultureller Interaktionssituationen ab. Es zeigt die Verbindung zwischen <strong>de</strong>n für<br />
eine „erfolgreiche“ interkulturelle Kommunikation relevanten Elementen (u.a. Wissenselemente,<br />
„Werteorientierungen“) und <strong>de</strong>n möglichen Folgen einer nicht ausreichen<strong>de</strong>n<br />
Beachtung solcher Aspekte während <strong>de</strong>r Interaktion mit Frem<strong>de</strong>n auf. Die Umsetzung<br />
<strong>de</strong>r Theorie in die Praxis hat <strong>de</strong>mnach (u.a.) zum Ziel, das Kulturverständnis <strong>de</strong>r Interaktionspartner<br />
zu erweitern, ihre kulturelle Sensibilität zu erhöhen und auf diese Weise<br />
dazu beizutragen, dass das Missverständnispotenzial reduziert wird.<br />
3.1.3 Theorien zu <strong>de</strong>n Werteorientierungen<br />
Das geschäftliche Han<strong>de</strong>ln als Teil <strong>de</strong>s kommunikativen Han<strong>de</strong>lns ist kulturell gebun<strong>de</strong>n<br />
und wird von unseren Vorstellungen über die Welt, von unseren Werten und Normen<br />
geleitet (u.a. Trompenaars, 1993, S. 32, 42; Nicklas, 1991, S. 125; Kim, 1984, S.<br />
18). Wertorientierungen beeinflussen unser Selbstkonzept und unser Selbstkonzept<br />
wie<strong>de</strong>rum beeinflusst unser Han<strong>de</strong>ln (Ting-Toomey, 1999, S. 58).<br />
Das Wissen hinsichtlich <strong>de</strong>r Wertorientierungen (sowohl über die eigenen als auch<br />
über die <strong>de</strong>s fremdkulturellen Geschäftspartners) hilft, die Unterschie<strong>de</strong> im Denken,<br />
Fühlen und Han<strong>de</strong>ln zu begreifen und sinnvoll für eine mögliche Kooperation zu nutzen.<br />
Diesem Zweck dienen zahlreiche komparative Studien. In dieser Arbeit wer<strong>de</strong>n<br />
drei in <strong>de</strong>r Literatur sehr häufig für die Beschreibung von Kulturen herangezogene Kul-<br />
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