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Deutsch-russische Geschäftsbeziehungen: Analyse ... - antropov.de

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Sicherlich ist mit zwei Fallbeispielen die Qualität <strong>de</strong>s Cultur-specific Assimilators mit<br />

Vorsicht zu bewerten, <strong>de</strong>nn keine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Kulturen wird ausreichend abgebil<strong>de</strong>t.<br />

Das vorgestellte Trainingskonzept wur<strong>de</strong> in Anlehnung an die Untersuchungsergebnisse<br />

dieser Arbeit entwickelt und kann somit die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Ganzheitlichkeit<br />

nicht voll erfüllen. Es kann aber in <strong>de</strong>n interkulturellen Planspielen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

und durch entsprechen<strong>de</strong> Erweiterung um an<strong>de</strong>re Fallbeispiele ein ganzheitliches<br />

Lernprogramm bil<strong>de</strong>n.<br />

12 Schlusswort und Ausblick<br />

Diese Arbeit hatte das Ziel, die Vielfalt <strong>de</strong>s interkulturellen Missverständnispotenzials<br />

aufgrund unterschiedlicher Werteorientierungen zu erkennen und zu analysieren und<br />

anschließend ein Trainingskonzept vorzustellen, das zu besserer Verständigung <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen und <strong>russische</strong>n Geschäftspartner beiträgt.<br />

Grundsätzlich ist es nicht möglich, eine Kultur zu beschreiben o<strong>de</strong>r zu erklären, ohne<br />

sich dabei gewisser Stereotypen zu bedienen, die so genannte „Zwickmühle <strong>de</strong>r Kulturforschung“<br />

(Bolten, 2001b, S. 128) 69 . Je<strong>de</strong>r Beschreibungsversuch, wie er z.B. im Ansatz<br />

von Ting-Toomey (1999) mittels relationsbasieren<strong>de</strong>r Kategorisierung erfolgt, stellt<br />

zwangsläufig eine Vereinfachung dar, die <strong>de</strong>r kulturellen Vielfalt nicht gerecht wer<strong>de</strong>n<br />

kann (ebd.). Umso mehr gilt diese Kritik in Bezug auf die rekonzeptualisierte, kontextuell<br />

eingeschränkte Version, auf <strong>de</strong>r diese Arbeit basiert. Da aber aufgrund <strong>de</strong>s hohen<br />

Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Themas eine Systematik unentbehrlich ist, empfiehlt es sich<br />

durchaus, in <strong>de</strong>n ersten Stadien <strong>de</strong>s interkulturellen Lernprozesses auf solche Kategorisierungskonzepte<br />

zuzugreifen (Makroanalytischer Teil <strong>de</strong>s Ansatzes, induktiver Prozess<br />

<strong>de</strong>r kulturellen Erkenntnisgewinnung 70 ). Für die Trainingskonzeption wird dagegen<br />

von mehreren Kulturforschern eine mikroanalytische Vorgehensweise empfohlen<br />

(u.a. Ting-Toomey, 2004; Bolten, 2001a; 2003; Cushner und Brislin, 1996): Man beginnt<br />

<strong>de</strong>n Erschließungsprozess einer Kultur durch das Vorstellen einiger zunächst<br />

einmal nicht generalisierbarer Einzellfälle (Critical Inci<strong>de</strong>nts). Die Integration von diesen<br />

bei<strong>de</strong>n Denkansätzen war ein leiten<strong>de</strong>r konzeptioneller Gedanke dieser Arbeit. Sie<br />

ermöglicht eine ganzheitliche und systematische Erschließung <strong>de</strong>r Forschungsproblematik<br />

und dient somit als soli<strong>de</strong> Grundlage für die weiteren Untersuchungen auf diesem<br />

Gebiet. Außer<strong>de</strong>m enthält diese Arbeit konkrete Vorschläge für die interkulturelle<br />

Praxis.<br />

69 Siehe dazu auch die Beiträge <strong>de</strong>s Sammelban<strong>de</strong>s „Communication in personal relationships<br />

across cultures“ (W. B. Gudykunst, S. Ting-Toomey & T. Nishida. (Eds.). (1996). Communication<br />

in personal relationships across cultures. Thousand Oaks, CA: Sage).<br />

70 Im Sinne von Überlegungen nach Bolten (2001b), S. 132-135.<br />

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