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ITZ 21-22/2013 - ITJ | Transport Journal

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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Schifffahrt & Häfen<br />

27<br />

Drehscheibe im Mittleren Osten<br />

«Wir möchten Ost und West<br />

miteinander verbinden»<br />

DP World, Terminalbetreiber mit Hauptsitz in Dubai, gab kürzlich den<br />

Abschluss der Baggerarbeiten für die Erweiterung seines Flaggschiffs Jebel<br />

Ali bekannt. Durch die Vergrösserung seines Terminals 2 sowie den Bau<br />

des neuen Terminals 3 wird der Hafen bis 2014 seine jährliche Kapazität<br />

um 4 Mio. TEU erhöhen. Muhammed Al Muallem, Senior Vizepräsident<br />

und Geschäftsführer für die Region Vereinigte Arabische Emirate, erläutert<br />

im Gespräch mit dem <strong>ITJ</strong>, warum dieser Ausbau dringend nötig ist.<br />

Herr Al Muallem, mit Abschluss der<br />

Baggerarbeiten ist ein wichtiger Teil<br />

der Arbeiten für den neuen Terminal<br />

3 beendet. Nach Fertigstellung wird<br />

Jebel Ali in der Lage sein, bis zu zehn<br />

Schiffe mit einer Kapazität von bis zu<br />

18000 TEU zeitgleich abzufertigen.<br />

Was ist der Hauptgrund für diese umfangreiche<br />

Expansion<br />

Der Kaskadeneffekt. Schiffe werden<br />

immer grösser und grösser und um die<br />

Vorteile der Skalierungseffekte voll auszuschöpfen,<br />

macht es für die Containerreeder<br />

natürlich Sinn, sie auf langen<br />

Distanzen einzusetzen. Das heisst hauptsächlich<br />

zwischen Asien und Europa. Wir<br />

im Mittleren Osten kommen an nächster<br />

Stelle. Wir empfangen bereits drei Schiffe<br />

mit einer Kapazität von 10 000 bis<br />

13 000 TEU pro Woche. In Hinblick auf<br />

das Ausmass der Neubestellungen seitens<br />

der Containerlinien wird sich dieses Volumen<br />

jedoch in absehbarer Zeit erhöhen.<br />

Auf diese Entwicklung freuen wir<br />

uns! Wir haben Jebel Ali als Einfallstor<br />

für den Ladungsumschlag in der Region<br />

etabliert. Die Fähigkeit, Containerschiffe<br />

der neuesten Generation abzuwickeln, ist<br />

daher von grösster Wichtigkeit.<br />

Daneben erhöhen Sie Ihre Kapazität<br />

um insgesamt 5 Mio. TEU.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt in unserer<br />

Region ist im Vergleich zu anderen in<br />

der Welt recht hoch. Nach Einschätzung<br />

der Weltbank und des Internationalen<br />

Währungsfonds wird die Wirtschaft der<br />

Golfstaaten im kommenden Jahr um 4%<br />

wachsen. Einer der Haupttreiber dieser<br />

Entwicklung ist natürlich der Öl-Export.<br />

Die Regierungen der Golfstaaten<br />

setzen jedoch momentan<br />

viel daran, hier eine<br />

Diversifizierung zu erreichen.<br />

Downstreaming<br />

sowie die petrochemische<br />

Industrie werden beispielsweise<br />

immer wichtiger.<br />

Wie wirkt sich diese<br />

Entwicklung auf Ihren<br />

Hafen aus<br />

Die Regierungen der<br />

Golfstaaten haben sich<br />

entschlossen, eine grössere Vielzahl von<br />

Produkten zu produzieren, um unabhängiger<br />

vom Öl zu sein. Dadurch ändert<br />

sich für die maritime Wirtschaft eine<br />

Menge. Traditionell hat unsere Region<br />

mehr Importe als Exporte verzeichnet.<br />

Das heisst, volle Container kamen herein,<br />

leere gingen wieder heraus. Dieses<br />

Ungleichgewicht wird sich ändern.<br />

Durch neue Industrien wie beispielsweise<br />

die Petrochemie oder die Produktion von<br />

Aluminium oder Plastik werden wir ein<br />

höheres Volumen bei den Exporten verzeichnen.<br />

Der Grossteil davon geht in asiatische<br />

Länder, hauptsächlich nach China<br />

und Indien. Dort wächst der Bedarf<br />

an diesen Produkten, die zunehmend aus<br />

unserer Region kommen.<br />

Wie schätzen Sie die Entwicklung des<br />

Importgeschäfts innerhalb der kommenden<br />

Jahre ein<br />

Der Warenwert der Importe wächst stetig.<br />

Das ist kein Wunder, schliesslich nimmt<br />

die Bevölkerung in den Golfstaaten zu.<br />

Derzeit liegt die Prognose für die Zahl der<br />

Muhammed Al Muallem sieht viel Wachstumspotenzial für<br />

Jebel Ali durch Diversifzierungsstrategien der Golfstaaten.<br />

Menschen in dieser Region bei 52 Mio.<br />

im Jahr 2020 (Anmerkung der Redaktion:<br />

2012 lag diese Zahl bei ca. 42 Mio.).<br />

Junge Leute stellen die Mehrheit unserer<br />

Bevölkerung. Dadurch wird die Nachfrage<br />

nach Importen innerhalb der kommenden<br />

Jahre zunehmen. Darüber hinaus stimuliert<br />

Dubai die Wirtschaft aber auch in<br />

anderer Hinsicht, zum Beispiel durch den<br />

Tourismus. Im vergangenen Jahr kamen<br />

ungefähr 10 Mio. Touristen in die Stadt.<br />

Wie profitiert der Hafen davon<br />

Diese Touristen konsumieren. Wir<br />

sind sehr optimistisch, dass sich dieser<br />

Trend fortsetzen wird. Nehmen Sie zum<br />

Beispiel den Flughafen Dubai, der 2012<br />

ca. 52 Mio. Passagiere abfertigte. Vor kurzem<br />

hat er Charles-de-Gaulle in Paris als<br />

zweitgrössten Flughafen der Welt nach<br />

Londons Heathrow überholt. Auch diesen<br />

wird er innerhalb kurzer Zeit wahrscheinlich<br />

überrunden. Das wirkt sich<br />

auch auf Jebel Ali aus.<br />

Fortsetzung auf S. 28<br />

Foto: DP World

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