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ITZ 21-22/2013 - ITJ | Transport Journal

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56 Spedition & Logistik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />

Groupe Heppner in Frankreich<br />

Die vierte Generation tritt an<br />

Bei der mittelständischen französischen <strong>Transport</strong>- und Logistikgruppe Heppner kündigt sich ein Wechsel an der Spitze an.<br />

Der Vorstandsvorsitzende Jean Schmitt stellte anlässlich der Jahrespressekonferenz in Paris seinen Sohn Jean-Thomas als künftigen<br />

Firmenchef vor. Jean-Thomas Schmitt wird dereinst das Unternehmen in vierter Generation repräsentieren.<br />

Das in den 1920-er Jahren gegründete<br />

Familienunternehmen Heppner ist als<br />

einziges seiner Art und Grösse in der<br />

französischen <strong>Transport</strong>- und Logistikmarkt<br />

noch selbständig. Der 30-jährige<br />

Jean-Thomas Schmitt, der kürzlich vom<br />

Verwaltungsrat zum stellvertretenden<br />

Generaldirektor ernannt wurde, ist nach<br />

Abschluss seines Studiums an der Handelhochschule<br />

«Edhec» vor vier Jahren in<br />

das Unternehmen eingetreten. Hier hat er<br />

zunächst verschiedene Funktionen ausgeübt,<br />

so in der Überseeagentur in Lille, in<br />

der Landtransportagentur in Rungis und<br />

in der Stückgutfiliale in Gonesse, bevor<br />

er kürzlich für den östlichen Teil des nationalen<br />

Stückgutnetzes sowie den internationalen<br />

Landtransport verantwortlich<br />

gemacht wurde. «So hat er in der praktischen<br />

Arbeit gelernt, was ihn künftig<br />

erwartet. Dabei haben wir ihm nichts<br />

geschenkt», betonte der Seniorchef Jean<br />

Schmitt. «In drei oder vier Jahren werde<br />

ich ihm ganz die Leitung der Gruppe<br />

übergeben. Solange begleite ich ihn noch,<br />

damit er in diese Verantwortung hineinwachsen<br />

kann.»<br />

Bilanz «zufriedenstellend»<br />

Die Geschäftsergebnisse von Heppner<br />

im vergangenen Jahr bezeichnete Jean<br />

Schmitt als «zufriedenstellend». Der Umsatz<br />

wuchs um 4,4% auf 573 Mio. EUR<br />

und das Betriebsergebnis um 7,5 % auf<br />

6,3 Mio. EUR. Der Nettogewinn lag mit<br />

4,7 Mio. EUR um 5% unter dem Vorjahresergebnis,<br />

was Jean Schmitt auf die<br />

veränderte Unternehmensbesteuerung<br />

zurückführt. Mit einer Eigenfinanzierungskapazität<br />

– die um 2,5% auf 10,7<br />

Mio. EUR stieg – und 58 Mio. EUR<br />

Schulden, die nur 13,3% des Eigenkapitals<br />

ausmachen, «ist das Unternehmen<br />

finanziell gesund und in der Lage, Investitionen<br />

zur Entwicklung der Aktivitäten<br />

weitgehend selbst zu finanzieren», hob<br />

Jean Schmitt hervor.<br />

Der Stückgutverkehr, der 35% des Gesamtumsatzes<br />

der Gruppe ausmacht, stieg<br />

im vergangenen Jahr um 5,3%, was schon<br />

Vater und Sohn: Jean Schmitt (l.), Vorstandsvorsitzender der Groupe Heppner, und sein<br />

designierter Nachfolger Jean-Thomas Schmitt.<br />

lange nicht mehr vorgekommen ist und<br />

was der Vorstandsvorsitzende auf die Anlaufprobleme<br />

der neuen Fusion aus Mory<br />

und Ducros sowie auf das Verschwinden<br />

von Sernam vom Markt zurückführt.<br />

Trotzdem ist der nationale Stückgutverkehr<br />

weiterhin das Sorgenkind und der<br />

einzige Unternehmensbereich mit einem<br />

defizitären Ergebnis.<br />

Maghreb-Staaten im Visier<br />

Der europäische Landverkehr, der 28%<br />

des Gesamtumsatzes ausmacht, verbesserte<br />

sich 2012 um 1,2%. Die nationale<br />

Spedition wuchs um 1,2% und macht<br />

16% der Erlöse aus. Der Anteil des Überseeverkehrs,<br />

der um 11,5% stieg, beträgt<br />

11%. Der Logistikbereich, der im vergangenen<br />

Jahr um 1,7% wuchs, trägt mit 10%<br />

zum Gesamtumsatz bei. Die Logistiksparte<br />

werde sich voraussichtlich in den<br />

nächsten Jahren auf diesem Niveau bewegen,<br />

zeigte sich Jean Schmitt überzeugt.<br />

Der Fokus liege auf den internationalen<br />

Land- und Überseeverkehren, die weiterhin<br />

in Partnerschaft mit der deutschen<br />

Hellmann-Gruppe und deren weltweitem<br />

Netz gesichert seien, so Schmitt.<br />

Zu den nächsten Aufgaben von Heppner<br />

gehört der Aufbau eines Netzwerks<br />

in den nordafrikanischen Ländern Marokko,<br />

Algerien, Tunesien und Libyen.<br />

«Zahlreiche unserer Kunden aus der Automobilindustrie,<br />

dem Flugzeugbau und<br />

der Feinmechanik investieren dort, erläuterte<br />

Schmitt. «Sie und unsere 53 Partner<br />

der Stückgutkooperation System Alliance<br />

Europe sind überzeugt, dass Frankreich<br />

die beste Ausgangsbasis dafür ist.» Heppner<br />

werde diese neuen Verbindungen über<br />

das Mittelmeer von seinen Standorten<br />

Marseille und Bordeaux aus abwickeln.<br />

«Meine Generation hat vor allem die<br />

‹Europäisierung› der französischen Wirtschaft<br />

betrieben», schätzte der Firmenpatron<br />

ein. «Die nächste Generation wird<br />

die weltweite Globalisierung vollziehen.»<br />

Sein Sohn Jean-Thomas hat schon klare<br />

Vorstellungen, wie er dabei vorgehen<br />

will. «In den nächsten Jahren werde ich<br />

mir nach und nach meine eigene Führungsmannschaft<br />

zusammenstellen, zumal<br />

viele der Führungskader von heute<br />

bald in Rente gehen werden», betonte<br />

Jean-Thomas Schmitt. «Aber bei allen<br />

Entwicklungen der Gruppe kommt es immer<br />

darauf an, das Vertrauensverhältnis<br />

zu unseren Kunden, das in langjähriger<br />

Zusammenarbeit gewachsen ist, nicht zu<br />

erschüttern.»<br />

Ralf Klingsieck/ra<br />

www.groupe-heppner.com<br />

Fotos: Klingsieck

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