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ITZ 21-22/2013 - ITJ | Transport Journal

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92 Recht & Versicherung Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />

Risiken und Nebenwirkungen im Strassentransport<br />

Schnellverfahren und ihre Folgen<br />

Im Strassentransport geht es mehr denn je um Zeit und Geld. Mike Yarwood, Schadensgutachter<br />

des TT Club für die Frachtbranche, hat kürzlich für den Strassentransport<br />

Folgeschäden von Abkürzungen und Schnellverfahren untersucht. Nach seiner Analyse<br />

sind die Risiken beträchtlich, wie die aufgeführten Beispiele aufzeigen.<br />

Foto: Schultz-Gerstein<br />

Fehlgestapelte Ladung mit fatalen Folgen.<br />

Jedem, der im Strassentransport tätig ist,<br />

ob Fahrer, Lagerpersonal oder Manager<br />

sind die Prinzipien des Risikomanagements<br />

und Sicherheitsrichtlinien ebenso<br />

bekannt wie die verschlungenen Wege<br />

von Abkürzungen und Schnellverfahren,<br />

die in jedem Bereich die Alltagsarbeit erleichtern<br />

können.<br />

Ein Versicherer wie TT Club sieht die<br />

oftmals unglücklichen Ergebnisse dieser<br />

unwichtig scheinenden Abkürzungen,<br />

die in der Form von Schäden an Waren<br />

und Fahrzeugen, Diebstahl, Ladungsverlust<br />

bis gelegentlich hin zu Verletzungen<br />

des Personals führen können. Mit der<br />

eigenen Aufgabe vor Augen sind vielen<br />

Mitarbeitern mögliche Folgen nicht bewusst.<br />

Mit besserem Verständnis, guter<br />

Unternehmensführung, motiviertem<br />

Personal und gezieltem Training können<br />

viele dieser Vorfälle vermieden werden.<br />

Ein typisches Szenario, aus dem Schäden<br />

erwachsen, ergibt sich dann beim<br />

Ankoppeln der Auflieger, wenn der Fahrer<br />

willentlich oder unwissentlich die<br />

Handbremse nicht gezogen hat. Werden<br />

Auflieger und Zugmaschine verbunden,<br />

entweicht die Luft aus dem Bremssystem<br />

des Aufliegers und jede Neigung des Bodens<br />

kann das Fahrzeug unkontrolliert<br />

ins Rollen bringen. Vielen Gutachtern<br />

fällt auf, dass der Fahrer durch Verzicht<br />

auf die Bremse oder einen abgeschalteten<br />

Motor beim Kuppeln Zeit sparen wollte.<br />

Das Resultat kann in finanzieller,<br />

mehr noch in menschlicher Hinsicht verheerend<br />

sein und zeigt auf, wie wichtig<br />

sauber definierte Prozesse sein können.<br />

In einem kürzlich abgeschlossenen ebensolchen<br />

Fall, in der der Mitarbeiter auf die<br />

Handbremse verzichtet hatte, erlitt tödliche<br />

Brustverletzungen, als er versuchte,<br />

seinen unkontrolliert rollenden Lastzug<br />

zum Stehen zu bringen. Sein Arbeitgeber<br />

wurde von der britischen Behörde für Arbeits-<br />

und Gesundheitsschutz (HSE) mit<br />

einer Strafe von 375000 EUR verwarnt.<br />

Das Unternehmen hätte seinen Angestellten<br />

deutlich aufzeigen müssen, dass<br />

eine Zugmaschine von 44 t selbst bei sehr<br />

langsamer Fahrt enormen Schaden verursachen<br />

kann.<br />

Präventive Massnahmen sind zur<br />

Hand, so Rollstopper auf dem Werksgelände<br />

oder sicht- oder hörbare Alarmsignale<br />

im Fahrerhaus, falls die Handbremse<br />

nicht gezogen wurde. Es kommt jedoch<br />

immer auf das Verhalten des Fahrers<br />

selbst an. Die Anweisungen für das Koppeln<br />

strikt zu befolgen ist der Schlüssel,<br />

ebenso Massnahmen des Managements,<br />

um diese Anweisungen durchzusetzen,<br />

eine gute Einweisung und motivierte<br />

Mitarbeiter, die die Vorlagen umsetzen.<br />

Ein weiteres Beispiel für derartige<br />

Schnellverfahren findet sich bei unsachgemässem<br />

Stauen und Sichern von Ladung.<br />

Zahlreiche Schadensfälle entstehen<br />

hier durch unsaubere Arbeit beim Laden<br />

von Aufliegern oder Containern. Um<br />

einige Minuten Zeit zu sparen, werden<br />

zu wenig Stapelhölzer oder Laschen eingesetzt<br />

oder die Ladung einfach in einer<br />

unzweckmässigen Form gestapelt. Folgeschäden<br />

sind sich überschlagende Fahrzeuge<br />

sowohl auf Autobahnen als auch<br />

in Häfen aufgrund nicht ausgewuchteter<br />

Container. Es sind auch solche Schadensmeldungen<br />

nicht selten, dass Fahrer oder<br />

Lagerpersonal beim Öffnen der Lkw-Ladefläche<br />

oder von Containern von fallender<br />

Ladung mit hohem Gewicht verletzt<br />

wurden, die sich während des <strong>Transport</strong>s<br />

gelöst hatte.<br />

Der beste Schutz gegen diese Vorfälle<br />

ist eine gute Schulung: in diesem Fall<br />

des Lagerpersonals. Es geht hier weniger<br />

um Frontalunterricht als um eine praktische<br />

Einweisung auch in mögliche Fehler.<br />

Dass die Sicherheitsbestimmungen<br />

befolgt werden, bedarf nicht allein einer<br />

guten Überwachung, sondern auch eine<br />

konstante Motivation der Mitarbeiter,<br />

einfach «den richtigen Weg» zu wählen<br />

und Schnellverfahren zu vermeiden.<br />

www.ttclub.com<br />

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Swiss Claims Service GmbH » Experts, Loss Adjusters and Surveyors » Fährhaus 8 » CH-8478 Gütighausen » Telephone +41 52 338 15 87 » Fax +41 52 338 15 84 » switzerland@vrsadjusters.com

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