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Steuerung, Vernetzung und Professionalisierung in der ...

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26 — Lassnigg / <strong>Steuerung</strong>, <strong>Vernetzung</strong> <strong>und</strong> <strong>Professionalisierung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsbildung — I H S<br />

Die jeweiligen Pole auf diesen Dimensionen s<strong>in</strong>d mit Vor- <strong>und</strong> Nachteilen verb<strong>und</strong>en, die<br />

bisher ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Bewertung erlaubten (vgl. dazu z. B. die OECD-Votec-study, OECD<br />

1998c, Lassnigg 1997). Diese Dimensionen können als Elemente von breiteren politischen<br />

Strategien genützt werden, die mehr o<strong>der</strong> weniger kohärent se<strong>in</strong> können. Reale Systeme<br />

s<strong>in</strong>d komplexe Mischungen dieser Elemente, die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Richtung<br />

entwickeln können.<br />

1.3.3. Gestaltung <strong>der</strong> Lehr-Lern-Prozesse<br />

In jüngerer Zeit hat sich die Aufmerksamkeit stärker auf die Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Lehr-Lern-<br />

Prozesse verlagert, da die Bedeutung <strong>der</strong> kontextuellen Bed<strong>in</strong>gungen des Lernens<br />

zunehmend klarer geworden ist (Brandsma and Nijhof 1999). Die traditionelle Trennung von<br />

Inhalten <strong>und</strong> Prozessen <strong>der</strong> Vermittlung dieser Inhalte, die <strong>in</strong> den Kategorien <strong>der</strong> Curriculum-<br />

Entwicklung, <strong>der</strong> Fachdidaktiken, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Methodik des Lehrens zum Ausdruck kommt, wird<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e mit den Ansätzen des Lernens <strong>in</strong> praktischen Kontexten <strong>in</strong> Frage gestellt. Die<br />

Differenz zwischen den vorherrschenden Modellen <strong>und</strong> diesen neueren Konzepten ist<br />

jedoch noch sehr groß. Wichtige Dimensionen <strong>in</strong> diesem Zusammenhang s<strong>in</strong>d das<br />

professionelle Profil <strong>der</strong> Lehrpersonen sowie die Gestaltung <strong>der</strong> Lernorte. Die folgenden<br />

Aspekte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Zusammenhang für politische Optionen wichtig:<br />

‣ Der erste Aspekt betrifft die gr<strong>und</strong>legende Konzeption <strong>der</strong> <strong>Professionalisierung</strong> des<br />

Lehrberufes. Wichtige Vorschläge beziehen sich auf das Konzept des Reflective<br />

Practicioners (Altrichter and Posch 1990, Elliott 1993). Neuerd<strong>in</strong>gs wird für die<br />

Etablierung <strong>der</strong> traditionellen professionellen Merkmale, Autonomie, Selbstregulierung<br />

<strong>und</strong> eigener ethischer Code, plädiert (Hartmut von Hentig schlägt e<strong>in</strong>en<br />

“Sokratischen Eid” <strong>in</strong> Analogie zur Mediz<strong>in</strong> vor, Hentig 1994, S. 258f.; siehe auch<br />

Hargreaves 1997, Mc Laughl<strong>in</strong> 1997 im angelsächsischen Raum).<br />

‣ Der zweite Aspekt betrifft die Arbeitsteilung zwischen den professionellen Profilen im<br />

Bildungswesen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong>wieweit die Lehrpersonen auch mehr komplexe<br />

Aufgabenverteilungen, ähnlich wie die Rollen im Bereich des HRD, übernehmen<br />

können (dies wird <strong>in</strong> Abschnitt 3 näher behandelt). Insbeson<strong>der</strong>e zwei<br />

Gr<strong>und</strong>kategorien von “Lehrenden”, die auch sehr unterschiedliche Lernumgebungen<br />

repräsentieren, stehen sich hier gegenüber: LehrerInnen <strong>und</strong> Tra<strong>in</strong>erInnen.<br />

‣ Der dritte Aspekt betrifft die Anordnung, Auswahl <strong>und</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Lernorte. Die<br />

Optionen werden hier wohl noch für längere Zeit lauten: schulisch o<strong>der</strong> nicht<br />

schulisch. E<strong>in</strong>e wichtige Frage besteht <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dar<strong>in</strong>, <strong>in</strong>wieweit Formen <strong>der</strong><br />

“Simulation von Praxis” erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d (Nieuwenhuis and Mul<strong>der</strong> 1999).

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