10.01.2015 Aufrufe

Steuerung, Vernetzung und Professionalisierung in der ...

Steuerung, Vernetzung und Professionalisierung in der ...

Steuerung, Vernetzung und Professionalisierung in der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

48 — Lassnigg / <strong>Steuerung</strong>, <strong>Vernetzung</strong> <strong>und</strong> <strong>Professionalisierung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsbildung — I H S<br />

Verflechtungen aber auch Fragen <strong>der</strong> beruflichen Identität <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Professionalisierung</strong><br />

dieser VET-Professionals auf. Dabei geht es um die Nutzung <strong>und</strong> Entwicklung dieser<br />

“Praxiserfahrung” als Ressource e<strong>in</strong>erseits, <strong>und</strong> um die <strong>Professionalisierung</strong> <strong>der</strong><br />

Ausbildungsfunktionen an<strong>der</strong>erseits.<br />

Am Beispiel <strong>der</strong> Personalunion <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung wird deutlich, dass wir es hier<br />

zunächst unmittelbar mit Formen <strong>der</strong> Überlieferung von Tradition zu tun haben, sowohl was<br />

die Ausbildung betrifft, als auch, was die betriebliche Praxis <strong>in</strong>sgesamt betrifft. Es fragt sich,<br />

wie Innovationen <strong>in</strong> dieses Modell <strong>der</strong> Überlieferung kommen, <strong>und</strong> das wesentliche Glied<br />

wird hier sicherlich die Innovation <strong>der</strong> betrieblichen Praxis se<strong>in</strong>, angetrieben von externen<br />

Faktoren. “Pädagogische <strong>Professionalisierung</strong>” im traditionellen S<strong>in</strong>n wird hier nicht nur<br />

nichts ausrichten, son<strong>der</strong>n fehl am Platz se<strong>in</strong>. Gleichzeitig ist auch die Schlüsselstellung <strong>der</strong><br />

Ausbildner-Unternehmer für die Weiterentwicklung <strong>in</strong> diesem Bereich evident.<br />

Wenn man diese Situation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>eren Betrieben mit den<br />

Konzepten zur Innovationsdynamik <strong>und</strong> <strong>der</strong> lernenden Organisation, aber auch mit <strong>der</strong><br />

Bedeutung <strong>der</strong> Wissensbasis <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wissensproduktion <strong>und</strong> den Schwierigkeiten <strong>der</strong><br />

produktiven Organisation <strong>der</strong> <strong>in</strong>formalen <strong>und</strong> impliziten Lernprozesse verknüpft, so wird<br />

deutlich dass <strong>der</strong> Resource <strong>der</strong> Personalunion von Praxis <strong>und</strong> Lernen noch viel größere<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen gegenüberstehen. Die Entwicklung wird davon abhängen, <strong>in</strong>wieweit es<br />

gel<strong>in</strong>gt, lernende Organisationen zu verwirklichen, <strong>und</strong> die <strong>in</strong>formalen <strong>und</strong> impliziten<br />

Lernprozesse mit den formalen <strong>und</strong> expliziten Lernprozessen zu verb<strong>in</strong>den, wie das<br />

beispielsweise <strong>der</strong> Ansatz <strong>der</strong> Modellversuche <strong>in</strong> Deutschland betreibt (vgl. Dehnbostel and<br />

Uhe 1999, Dybowski et al. 1999, Dehnbostel et al. 1998). Wesentlich ist hier die Frage, ob<br />

die <strong>Professionalisierung</strong> auf <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ie <strong>der</strong> “formalen Pädagogisierung” über die Stärkung <strong>der</strong><br />

betriebsexternen <strong>und</strong> formalisierten öffentlichen Elemente <strong>der</strong> Ausbildung (Ausdehnung <strong>der</strong><br />

Teilzeitschulpflicht, Vorschriften über Ausbildungs<strong>in</strong>halte <strong>und</strong> -ressourcen, etc.) angestrebt<br />

wird, o<strong>der</strong> ob e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung mit Prozessen des HRD, bzw. oft<br />

überhaupt erst die Etablierung von <strong>der</strong>artigen Prozessen gel<strong>in</strong>gt. Für den Bereich <strong>der</strong><br />

Teilzeitberufschule stellt sich ebenfalls die Frage, wie die Mechanismen des <strong>in</strong>formalen<br />

Lernens genutzt werden können.<br />

Am Beispiel <strong>der</strong> Nebenbeschäftigung im Bereich des berufsbildenden Schulwesens fragt<br />

sich, <strong>in</strong>wieweit die Praxiserfahrung für die schulischen Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesse, <strong>und</strong> auch für<br />

die schulische Organisation nutzbar gemacht werden können. Hier s<strong>in</strong>d mehrere Faktoren<br />

relevant: Erstens die Qualität <strong>der</strong> Praxiserfahrung, d. h. <strong>in</strong>wieweit diese für die schulische<br />

Praxis überhaupt nutzbare Impulse liefert; zweitens die Aufnahmefähigkeit <strong>der</strong> Schule für<br />

diese Impulse h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> formalen Organisationsformen, d. h. <strong>in</strong>wieweit beispielsweise<br />

die Vorschriften über die Umsetzung <strong>der</strong> Lehrpläne o<strong>der</strong> die Struktur <strong>der</strong> hierarchischen<br />

Autoritätsbeziehungen die Verwirklichung von Impulsen ermöglichen; drittens die<br />

Aufnahmefähigkeit h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> sozialen Beziehungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule, d. h. <strong>in</strong>wieweit die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!