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Steuerung, Vernetzung und Professionalisierung in der ...

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74 — Lassnigg / <strong>Steuerung</strong>, <strong>Vernetzung</strong> <strong>und</strong> <strong>Professionalisierung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsbildung — I H S<br />

5. Schlussfolgerungen<br />

Die wichtigsten Schlussfolgerungen aus dieser Analyse <strong>der</strong> <strong>Steuerung</strong> <strong>der</strong> Berufsbildung<br />

unter dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ation von Bildung <strong>und</strong> Beschäftigung auf dem<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Innovationsdynamik <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> lernenden Gesellschaft betreffen<br />

theoretisch-konzeptionelle wie auch praktisch-politische Gesichtspunkte. Die Konzeption<br />

praktisch-politischer Ansätze <strong>der</strong> <strong>Steuerung</strong>, <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> VET-<br />

Professionals <strong>in</strong> diesen Ansätzen, hängt ab von den theoretisch-konzeptionellen<br />

Voraussetzungen, die man für die Konstruktion des Koord<strong>in</strong>ationssystems zwischen Bildung<br />

<strong>und</strong> Beschäftigung macht.<br />

Vor allem zwei theoretisch-konzeptionelle Entscheidungen s<strong>in</strong>d essentiell für das Ergebnis<br />

<strong>der</strong> Überlegungen:<br />

• Erstens, wie man die Beziehung zwischen <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Qualifikationen/<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> den “realen” Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Praxis konzipiert, speziell, ob<br />

man diese Beziehung “naturalistisch” (Qualifikationen-Kompetenzen als Ergebnis<br />

o<strong>der</strong> Konzentrat <strong>der</strong> Erforschung <strong>der</strong> “wirklichen” Anfor<strong>der</strong>ungen, mit richtig o<strong>der</strong><br />

falsch als dem zentralen Evaluierungskriterium) o<strong>der</strong> “konstruktivistisch”<br />

(Qualifikationen-Kompetenzen als “Institutionen” auf symbolischer Ebene, <strong>der</strong>en<br />

Aufgabe die s<strong>in</strong>nvolle Strukturierung <strong>der</strong> unübersehbar komplexen Wirklichkeit <strong>der</strong><br />

Anfor<strong>der</strong>ungen ist, mit Evaluierungskriterien, die ebenfalls “konstruktivistisch” auf die<br />

<strong>Steuerung</strong>s- <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ationsmechanismen bezogen s<strong>in</strong>d) <strong>in</strong>terpretiert.<br />

• Die zweite Gr<strong>und</strong>entscheidung betrifft die Frage, wie man den möglichen Raum von<br />

Koord<strong>in</strong>ations- <strong>und</strong> <strong>Steuerung</strong>smechanismen konzipiert, speziell, ob man diesen<br />

Raum auf die verbreitete Dichotomie <strong>der</strong> traditionellen Mechanismen von Bürokratie<br />

<strong>und</strong> Markt, mit allen möglichen Zwischenformen, beschränkt, o<strong>der</strong> ob man diesen<br />

Raum auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> neueren Organisationstheorie <strong>und</strong> -forschung um weitere<br />

Dimensionen von eigenständigen Koord<strong>in</strong>ations- <strong>und</strong> <strong>Steuerung</strong>smechanismen<br />

erweitert, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch den Netzwerkmodus <strong>und</strong> die neokorporatistische<br />

Interessen- bzw. Verbandsorganisation.<br />

Je nachdem, wie man diese Gr<strong>und</strong>entscheidungen trifft, ergeben sich auch bereits<br />

gr<strong>und</strong>legende Modellvorstellungen für das Koord<strong>in</strong>ations- <strong>und</strong> <strong>Steuerung</strong>ssystem. Im Fall<br />

<strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ation von Bildung <strong>und</strong> Beschäftigung ergibt sich <strong>der</strong> spezielle Fall, dass<br />

zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> <strong>der</strong> gegenwärtigen Gestaltungsform dieser Beziehungen, die Koord<strong>in</strong>ation über<br />

die Grenze zwischen e<strong>in</strong>em (vorwiegend) bürokratischen System (Bildung) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em<br />

marktmässig koord<strong>in</strong>ierten System (Beschäftigung, Arbeitsmarkt) erfolgen muss, wobei die<br />

Ausdehnung des jeweils e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> das an<strong>der</strong>e zwar nicht denkunmöglich, aber doch<br />

unwahrsche<strong>in</strong>lich ist.

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