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Steuerung, Vernetzung und Professionalisierung in der ...

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44 — Lassnigg / <strong>Steuerung</strong>, <strong>Vernetzung</strong> <strong>und</strong> <strong>Professionalisierung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsbildung — I H S<br />

• Die Kategorie <strong>der</strong> LehrerInnen steht <strong>in</strong> engem Zusammenhang mit <strong>der</strong> Struktur des<br />

jeweiligen berufsbildenden Schulwesens. Dieses ist <strong>in</strong> vielen Län<strong>der</strong>n hoch reguliert<br />

<strong>und</strong> stark differenziert o<strong>der</strong> fragmentiert, was sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> LehrerInnen,<br />

<strong>und</strong> ihrem Ausbildungssystem spiegelt (beson<strong>der</strong>s deutlich ist das z. B. <strong>in</strong><br />

Frankreich). Wenn das berufsbildende Schulwesen wenig reguliert ist, gibt es auch<br />

größere Vielfalt <strong>und</strong> weniger ausgeprägte Strukturen im Bereich <strong>der</strong> Lehrkräfte (wie<br />

z. B. <strong>in</strong> England – dort s<strong>in</strong>d gleichzeitig auch die deutlichsten Anknüpfungspunkte für<br />

e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung von VET <strong>und</strong> HRD gegeben).<br />

• Die Lehrkräfte s<strong>in</strong>d meistens sehr deutlich auf e<strong>in</strong>en Gegenstand bezogen,<br />

entwe<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en beruflichen bzw. technischen. Oft gibt es<br />

unterschiedliche Niveaus von Lehrkräften, die manchmal an Schultypen auf<br />

unterschiedlichen Niveaus geb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d. Ausserdem gibt es im Bereich <strong>der</strong><br />

berufsbildenden Gegenstände of mehr theoretische (höherwertige) <strong>und</strong> mehr<br />

praktische (nie<strong>der</strong>wertigere) Kategorien von Lehrkräften mit unterschiedlichen<br />

Ausbildungsgängen. Die Ausbildung <strong>der</strong> Lehrkräfte für die allgeme<strong>in</strong>en<br />

Gegenstände erfolgt meist auf Hochschulniveau, für die Lehrkräfte <strong>der</strong> berufsbildenden<br />

Gegenstände ist das weniger oft <strong>der</strong> Fall. Insbeson<strong>der</strong>e die Lehrkräfte für die<br />

praktischen Gegenstände haben oft e<strong>in</strong>e berufliche Ausbildung auf mittlerem Niveau<br />

(Skilled Worker).<br />

• Für die Lehrkräfte <strong>der</strong> beruflichen Gegenstände, die meistens e<strong>in</strong>e fachlich<br />

entsprechende Hochschulausbildung absolviert haben müssen, gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Mehrzahl <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> das Erfor<strong>der</strong>nis mehrjähriger Praxis <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

(Ausnahmen s<strong>in</strong>d z. B. England, wo es ke<strong>in</strong>e regulierte berufliche Ausbildung für<br />

diese Lehrkräfte gibt, aber auch Italien). In manchen Län<strong>der</strong>n gibt es e<strong>in</strong>e<br />

Diskussion um die Frage, ob die Ausbildung <strong>der</strong> Lehrkräfte für die beruflichen<br />

Gegenstände den Fokus eher auf dem pädagogischen Aspekt o<strong>der</strong> auf den fachlichberuflichen<br />

Aspekt legen sollen. Diese Diskussion gibt es z. B. <strong>in</strong> Deutschland <strong>und</strong><br />

auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz für die Lehrkräfte <strong>der</strong> (Teilzeit)-Berufschulen (vgl. Ba<strong>der</strong> and<br />

Hensge 1996, Rützel 1996, Straumann 1996).<br />

• Während es im Bereich <strong>der</strong> LehrerInnen e<strong>in</strong> gutes Informationsniveau gibt, ist die<br />

Informationsbasis über den Bereich <strong>der</strong> Tra<strong>in</strong>erInnen <strong>in</strong> allen Län<strong>der</strong>n schlecht. Es<br />

gibt oft e<strong>in</strong>e Unterscheidung zwischen den Tra<strong>in</strong>erInnen <strong>in</strong> den Betrieben e<strong>in</strong>erseits<br />

<strong>und</strong> den Tra<strong>in</strong>erInnen <strong>in</strong> ausserschulischen Institutionen <strong>der</strong> beruflichen Bildung, die<br />

meist im Verantwortungsbereich <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik liegen. In diesem Bereich<br />

werden berufliche Ausbildungsprogramme für benachteiligte Jugendliche <strong>in</strong><br />

Projektform durchgeführt, aber die E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d geme<strong>in</strong>sam für Jugendliche<br />

<strong>und</strong> Erwachsene vorgesehen. Für diese Tra<strong>in</strong>erInnen gibt es meistens bestimmte<br />

Regelungen für Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen, aber selten e<strong>in</strong>e eigens vorgeschrie-

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