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Steuerung, Vernetzung und Professionalisierung in der ...

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34 — Lassnigg / <strong>Steuerung</strong>, <strong>Vernetzung</strong> <strong>und</strong> <strong>Professionalisierung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsbildung — I H S<br />

Aus diesem Gedanken ergibt sich, dass das Verständnis <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeiten, <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch das soziale Verständnis <strong>der</strong> Berufe selbst, <strong>in</strong> jedem Fall wesentlich durch<br />

das jeweilige Berufsbildungssystem <strong>und</strong> die diesem zugr<strong>und</strong>e gelegte Wissensbasis<br />

konstituiert wird. Dieser Aspekt wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Professionen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Professionalisierung</strong> deutlich offengelegt, <strong>in</strong>dem hier diese Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen von den<br />

Berufsträgern <strong>und</strong> -träger<strong>in</strong>nen ausgehen. In den an<strong>der</strong>en, weniger hervorgehobenen<br />

Bereichen, wo dieser “subjektive” Faktor mehr o<strong>der</strong> weniger im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> bleibt <strong>und</strong> die<br />

Wirklichkeitskonstruktion eher durch an<strong>der</strong>e Akteure bzw. im politischen System vor sich<br />

geht, ist dieser Aspekt jedoch weniger deutlich. Im <strong>in</strong>stitutionalistischen Denken wird die alte<br />

Frage e<strong>in</strong>er reaktiven o<strong>der</strong> proaktiven Akzentuierung <strong>der</strong> Ausbildungspolitik daher <strong>in</strong><br />

zweifacher H<strong>in</strong>sicht neu def<strong>in</strong>iert: (a) es geht nicht um Erkenntnis <strong>der</strong> “wirklichen” beruflichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, son<strong>der</strong>n es geht um Konstruktion geeigneter Profile; (b) im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong><br />

steht nicht so sehr die zeitliche Dimension des <strong>der</strong> “Wirklichkeit” Voraus- o<strong>der</strong><br />

H<strong>in</strong>terherlaufens, son<strong>der</strong>n die konzeptionelle Frage des Verhältnisses zwischen <strong>der</strong><br />

unendlichen Vielfalt an “wirklichen” beruflichen Tätigkeiten e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> den <strong>in</strong>stitutionellen<br />

Formen, <strong>in</strong> denen diese organisiert s<strong>in</strong>d, sowie die Frage <strong>der</strong> Neu-Gestaltung <strong>und</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung dieser Formen an<strong>der</strong>erseits.<br />

Proaktive Gestaltung wird damit <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie zu e<strong>in</strong>em Problem <strong>der</strong> Konzeptualisierung<br />

des Beschäftigungs- <strong>und</strong> Berufssystems. E<strong>in</strong>e zentrale Stellung kommt dabei den<br />

Konzeptualisierungen zu, die die Akteure im Berufsbildungssystem selbst haben, <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>wieweit sie die Wissensbasis des zugeordneten Berufs- o<strong>der</strong> Beschäftigungsbereiches<br />

kontrollieren können.

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