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Jahresprogramm 2012 - Schoenbrunn.de

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Begleitung – För<strong>de</strong>rung – Therapie – Selbstbestimmung<br />

� Fortsetzung von Seiten 81<br />

Teil 2: Wohnformen für Menschen mit Autismus –<br />

wie man ein Dilemma kleiner machen kann<br />

Nur die wenigsten autistischen Menschen können ohne Unterstützung<br />

leben. Außer in ihren Familien leben daher viele von<br />

ihnen in Wohnheimen, meist in „Nischen“ in Wohngruppen mit<br />

geistig behin<strong>de</strong>rten Mitbewohner/innen. Daneben entstehen in<br />

<strong>de</strong>n letzten Jahren zunehmend stationäre Wohngruppen und<br />

Wohngemeinschaften, die sich mit ihrem Konzept ausschließlich<br />

an autistische Bewohner/innen richten. Menschen mit Schwierigkeiten<br />

im sozialen Miteinan<strong>de</strong>r leben so notgedrungen mit<br />

einer großen Zahl von Mitbewohner/innen und Betreuer/innen<br />

zusammen.<br />

Ob Nische o<strong>de</strong>r spezielle Wohngruppe – bewährt hat sich die<br />

räumliche, zeitliche und soziale Anpassung <strong>de</strong>s Wohnumfelds an<br />

die spezifischen Erlebens- und Verhaltensweisen <strong>de</strong>r autistischen<br />

Bewohner/innen.<br />

Anhand von Beispielen aus <strong>de</strong>r Casa Rossa, einem Wohnheim<br />

für Menschen mit frühkindlichem Autismus, wer<strong>de</strong>n im Seminar<br />

räumliche Anfor<strong>de</strong>rungen und Erfahrungen in <strong>de</strong>r Wohnraumgestaltung,<br />

unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>m „Würzburger Mo<strong>de</strong>ll“ für<br />

heilpädagogisches Wohnen, vorgestellt. Des Weiteren behan<strong>de</strong>lt<br />

das Seminar die Umsetzung von zeitlichen Orientierungshilfen<br />

im Wohnalltag und die Auswirkungen <strong>de</strong>r eingeschränkten<br />

so zialen Kompetenzen auf das Miteinan<strong>de</strong>rleben in <strong>de</strong>r Gruppe<br />

und auf die Mitarbeiter/innen.<br />

Das sogenannte Asperger-Syndrom, eine spezifische Behin<strong>de</strong>rung<br />

aus <strong>de</strong>m Formenkreis Autismus, ist nach wie vor nicht so<br />

bekannt wie <strong>de</strong>r frühkindliche Autismus und seine Bezeichnung<br />

hört sich „nicht so schlimm“ an o<strong>de</strong>r wird oft als „leichte Form“<br />

<strong>de</strong>s Autismus ge<strong>de</strong>utet. Weil die Betroffenen intelligent sind,<br />

wird häufig von ihnen erwartet, dass sie in <strong>de</strong>r „normalen“ Welt<br />

zurechtkommen können.<br />

Für die betroffenen Menschen kann das Asperger-Syndrom aber<br />

durchaus eine schwere Form <strong>de</strong>s Autismus sein. Bei ihnen wird<br />

diese spezielle Störung nämlich oft zu spät diagnostiziert, weil<br />

die Menschen immer wie<strong>de</strong>r falsch verstan<strong>de</strong>n, ihre Bedürfnisse<br />

meist nicht erkannt und ihre Fähigkeiten regelmäßig falsch eingeschätzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Menschen mit Asperger-Syndrom sind häufig<br />

isoliert, fallen immer wie<strong>de</strong>r durch ihr Verhalten auf und ecken<br />

an. Sie haben in <strong>de</strong>r Regel große Schwierigkeiten in Schule und<br />

Beruf und sind nicht selten lebenslang auf Hilfe angewiesen.<br />

82<br />

Für das Asperger-Syndrom existieren (noch) kaum spezifische<br />

Angebote und es gibt (bisher) nur wenige spezielle Einrichtungen.<br />

Welche Asperger-spezifischen Hilfen in einer Wohn gruppe<br />

angeboten wer<strong>de</strong>n können und wie sich <strong>de</strong>r Alltag für Menschen<br />

mit Asperger-Syndrom gestaltet, welche Chancen und Möglichkeiten<br />

damit verbun<strong>de</strong>n sind, in unsere leistungsorientierte<br />

Gesellschaft integriert zu wer<strong>de</strong>n, wird in einem Erfahrungs-<br />

bericht (acht Jahre „Wohnstätte für Menschen mit Autismus“,<br />

WoMaut) ver<strong>de</strong>utlicht.<br />

Diese Fortbildung kann auch als Baustein <strong>de</strong>r Weiterbildung<br />

„Menschen mit Autismus verstehen und begleiten“ (S. 29)<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Termin Donnerstag, 4. Oktober <strong>2012</strong>, 9 bis 17 Uhr<br />

Ort Aka<strong>de</strong>mie Schönbrunn, Gut Häusern<br />

Verbindliche Kursgebühr E 100,–<br />

Kosten (für FWS-Mitarbeiter / innen E 90,–)<br />

zuzüglich Tagesverpflegung E 24.– / Tag<br />

Dozentinnen Dr. Martina Schabert M. A.<br />

Son<strong>de</strong>rpädagogin, langjährige Erfahrung in <strong>de</strong>r<br />

beruflichen Einglie<strong>de</strong>rung von Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

(u. a. Konzeption einer Arbeitsgruppe<br />

für Menschen mit Autismus in <strong>de</strong>r Stiftung Attl),<br />

Promotion und Forschungsprojekt AUTWERK zum<br />

Themenbereich „Menschen aus <strong>de</strong>m autistischen<br />

Spektrum mit hohem Assistenzbedarf in <strong>de</strong>r WfbM“<br />

Petra Hoffmann<br />

Heilerziehungspflegerin, zert. Fachkraft<br />

für Autismus, TEACCH-Trainerin,<br />

Hausleitung <strong>de</strong>r „Casa Rossa“, Stiftung Attl<br />

Kati Bernstein<br />

seit 1996 staatlich anerkannte Heilerzieherin, seit<br />

2001 Hausleitung <strong>de</strong>r Wohnstätte für Menschen<br />

mit Autismus (WoMAut), Fachberaterin für Menschen<br />

mit Autismus<br />

Zielgruppe Mitarbeiter / innen, die Menschen mit<br />

Autismus begleiten, und an<strong>de</strong>re Interessierte<br />

Teilnehmerzahl maximal 20 Personen<br />

Kursnummer 122235<br />

Anmeldung bis 31. August <strong>2012</strong>

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