Rote Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen in - Genres
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gefährdung eInheImIscher nutztIerrassen – grosstIerarten<br />
Das „Nationale Fachprogramm“ unterscheidet folgende Gefährdungskategorien:<br />
•<br />
Phänotypische Erhaltungspopulationen (PERH) - Ne < 50<br />
Diese Rassen können aus tierzuchtwissenschaftlicher Sicht nur<br />
noch als Rudimente verstanden werden. Der kulturelle Wert<br />
solcher Rassen ist jedoch unbestritten. Sie werden daher wie<br />
Erhaltungspopulationen behandelt.<br />
• Erhaltungspopulationen (ERH) 50 < Ne < 200<br />
Für diese Rassen müssen spezielle, an <strong>der</strong> genetischen Erhaltung<br />
orientierte Zuchtprogramme entwickelt, Kryoreserven angelegt<br />
und e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g durchgeführt werden.<br />
• Beobachtungspopulationen (BEO) - 200 < Ne < 1.000<br />
Für diese Rassen müssen Kryoreserven angelegt werden und e<strong>in</strong><br />
Monitor<strong>in</strong>g durchgeführt werden.<br />
• Nicht gefährdete Rassen (NG) - Ne > 1.000<br />
Für diese Rassen muss e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g durchgeführt werden.<br />
Davon abweichend kann <strong>der</strong> Fachbeirat jedoch bei Vorliegen beson<strong>der</strong>er<br />
Umstände e<strong>in</strong>e Rasse auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Kategorie e<strong>in</strong>stufen.<br />
Der Begriff <strong>der</strong> „Rasse“<br />
Die organisierte Tierzucht versteht unter e<strong>in</strong>er Rasse alle e<strong>in</strong>deutig<br />
identifizierten und registrierten Individuen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />
Zuchtprogramms, welches von e<strong>in</strong>er Züchtervere<strong>in</strong>igung durchgeführt<br />
wird. Der Begriff bezieht sich auf rechtliche und verwaltungstechnische<br />
Vorgaben.<br />
In Deutschland führen ausschließlich die staatlich anerkannten<br />
Züchtervere<strong>in</strong>igungen offizielle Zuchtprogramme für e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong><br />
mehrere Rassen durch. Zu diesem Zweck führen sie sogenannte<br />
Herdbücher. Dies s<strong>in</strong>d Verzeichnisse <strong>der</strong> Zuchttiere e<strong>in</strong>es Zuchtprogramms<br />
zur Identifizierung und zum Nachweis <strong>der</strong> Abstammung<br />
und Leistungen <strong>der</strong> dar<strong>in</strong> geführten Zuchttiere. Die Gesamtheit<br />
<strong>der</strong> Zuchttiere <strong>in</strong> dem jeweiligen Herdbuch wird von <strong>der</strong><br />
Züchtervere<strong>in</strong>igung als Rasse benannt und erkennbar gemacht.<br />
E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Bezeichnung (z.B. <strong>Rote</strong>s Höhenvieh) wird als Rassename<br />
verwendet.<br />
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