Rote Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen in - Genres
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4 vorwort<br />
Vorwort<br />
2010 ist das „Internationale Jahr <strong>der</strong> Biologischen Vielfalt“. Diese Vielfalt<br />
ist lei<strong>der</strong> heute überall auf <strong>der</strong> Welt bedroht, Deutschland bildet<br />
da ke<strong>in</strong>e Ausnahme. <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n weltweit gefährdeter Pflanzen- und<br />
Tierarten signalisieren den Ernst <strong>der</strong> Lage. In Deutschland gelten<br />
über 30 Prozent <strong>der</strong> Pflanzenarten, rund 36 Prozent aller Tierarten,<br />
36 Prozent <strong>der</strong> Süßwasserfische und über 70 Prozent <strong>der</strong> Lebensräume<br />
als gefährdet.<br />
E<strong>in</strong>en wesentlichen Teil <strong>der</strong> biologischen Vielfalt machen die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Land-, Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft genutzten Pflanzen<br />
und Tiere aus. Diese so genannte „Agrobiodiversität“ bildet die<br />
Basis <strong>der</strong> land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Produktion und<br />
damit das Fundament <strong>der</strong> Ernährung <strong>der</strong> Menschen. Allerd<strong>in</strong>gs gerät<br />
dieses Fundament <strong>in</strong>s Schwanken, denn die früher vorherrschende<br />
große Vielfalt an regionalen Nutzpflanzenarten und -sorten sowie<br />
<strong>Nutztierrassen</strong>, Fischen, Mikroorganismen und an<strong>der</strong>en nützlichen<br />
Kle<strong>in</strong>lebewesen ist ebenfalls im Rückgang begriffen.<br />
Die vorliegende Broschüre gibt als „<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>gefährdeten</strong> <strong>e<strong>in</strong>heimischen</strong><br />
<strong>Nutztierrassen</strong> <strong>in</strong> Deutschland 2010“ e<strong>in</strong>en Überblick<br />
über die Gefährdungssituation <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Nutztiere <strong>in</strong><br />
Deutschland.<br />
In dieser Neuauflage <strong>der</strong> 2008 erstmals erschienenen Publikation<br />
werden die <strong>e<strong>in</strong>heimischen</strong> Rassen <strong>der</strong> Arten Pferd, R<strong>in</strong>d, Schwe<strong>in</strong>,<br />
Schaf und Ziege ebenso wie die Geflügelrassen <strong>der</strong> Arten Huhn, Gans,<br />
Ente und Pute mit e<strong>in</strong>em kurzen Steckbrief vorgestellt. Ergänzt wird<br />
die Neuauflage um die Tierart Kan<strong>in</strong>chen. Hier liegen <strong>der</strong>zeit allerd<strong>in</strong>gs<br />
nur die Bestandszahlen des Monitor<strong>in</strong>gs aus 2009 vor. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stufung<br />
<strong>in</strong> Gefährdungskategorien <strong>der</strong> Kan<strong>in</strong>chenrassen wurde noch<br />
nicht vorgenommen.<br />
Auf Grundlage <strong>der</strong> Beratungen des Fachbeirates Tiergenetische Ressourcen<br />
<strong>in</strong> Deutschland wurden von den 65 <strong>e<strong>in</strong>heimischen</strong> Rassen,<br />
die dem Tierzuchtrecht unterliegen, 54 Rassen <strong>der</strong> fünf Großtierarten<br />
als gefährdet e<strong>in</strong>gestuft. Seit <strong>der</strong> letzten E<strong>in</strong>stufung im Jahr 2008 s<strong>in</strong>d<br />
zwei Rassen neu <strong>in</strong> die <strong>Liste</strong> e<strong>in</strong>heimischer <strong>Nutztierrassen</strong> aufgenommen<br />
worden, das Schwarze Bergschaf und das Leicoma Schwe<strong>in</strong>.