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Isabela Schmitt Untersuchungen zum Einsatz der Laser-induzierten ...

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2 Literaturübersicht 9<br />

Aus biologischer Sicht bestanden anfangs Zweifel am Anti-Tumoreffekt einer Erhitzung <strong>der</strong><br />

Tumorzellen auf ca. 42° bis 45°C. Zunächst wurden Hyperthermiebehandlungen daher<br />

systemisch eingesetzt, später überwiegend lokal. Im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Forschung kamen<br />

kombinierte Techniken zur Anwendung, um sowohl an <strong>der</strong> Körperoberfläche als auch im<br />

Körperinneren Wärme in pathologisches Gewebe von Menschen und Tieren einzubringen<br />

(VAN EEDEN et al., 1988; STEGER et al., 1989; SUZUKI et al., 1989; SWEETLAND et al.,<br />

1993; WALDOW u. RUSSEL, 1993). Genutzt wurden dabei z.B. Heißwasser, Ultraschall und<br />

elektromagnetische Wellen im Hochfrequenz- und Mikrowellenbereich (CHRISTENSEN u.<br />

DURNEY, 1981; HAND u. TER-HAAR, 1981). Insbeson<strong>der</strong>e biophysikalische Probleme,<br />

wie die ungenügende Eindringtiefe in Gewebe, die Inhomogenität <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />

sowie eine unzureichende Steuerbarkeit und fehlende Prozeßkontrolle, bewirken Einschrän-<br />

kungen in <strong>der</strong> klinischen Anwendung hyperthermischer Verfahren (BETTAG et al., 1992).<br />

Zahlreiche internationale Studien beschäftigen sich daher mit den biologischen Wirkungs-<br />

mechanismen <strong>der</strong> Hyperthermie, die als Summe <strong>zum</strong> Tod maligner Zellen führen können.<br />

Dazu zählen Verän<strong>der</strong>ungen im Energiestoffwechsel, Störungen <strong>der</strong> Protein-, DNA- und<br />

RNA- Synthese, Schäden an den Membran- und Reparaturenzymen sowie am Spindelapparat<br />

<strong>der</strong> Zellen (MUCKLE u. DICKSON, 1971; DEWHIRST et al., 1984). Die pathophysio-<br />

logischen Mechanismen sind jedoch bisher noch nicht vollständig geklärt.<br />

Entscheidend für den Erfolg <strong>der</strong> lokalen Hyperthermie ist die Tatsache, daß neoplastisches<br />

und gesundes Gewebe eine unterschiedliche Wärmetoleranz aufweisen (STEVENSON, 1919;<br />

CRILE, 1962; MUCKLE u. DIKSON, 1971). Gesunde Zellen bleiben in <strong>der</strong> Regel unzerstört,<br />

nachdem sie einer Behandlung durch eine kurz- o<strong>der</strong> mittelfristige Erhöhung <strong>der</strong> Temperatur<br />

auf 45 °C ausgesetzt wurden. Im Gegensatz dazu können bei malignem Gewebe irreparable<br />

Effekte auftreten. Schädigungen an malignen Zellen bleiben dann aus, wenn die Gewebetem-<br />

peratur den therapeutischen Bereich von 43 °C nicht erreichen (CAVALIERE, 1967;<br />

HARZMANN u. WECKERMANN, 1992). Diese Verän<strong>der</strong>ungen werden hauptsächlich von<br />

<strong>der</strong> Mikrozirkulation beeinflußt (MUSCHTER u. HOFSTETTER, 1992). Gefäßreiches Gewe-<br />

be zeigt eine geringere Empfindlichkeit gegenüber <strong>der</strong> Hyperthermie als gefäßarmes Gewebe<br />

(OVERGAARD, 1983). Bei <strong>der</strong> lokalen Thermotherapie müssen daher gewisse Voraus-<br />

setzungen beachtet werden. Von großer Bedeutung ist eine homogene Wärmeverteilung im

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