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ERFAHRUNGSWISSEN IM CIM-UMFELD 19<br />

2.3 Rolle der Informationstechnik bei erfahrungsgeleiteter Arbeit<br />

In der kognitiv-rational ausgerichteten Psychologie wird die Arbeitskraft (in Analogie<br />

zu Computersystemen) als ein informationsverarbeitendes System angesehen. Sie<br />

nimmt Informationen auf, verarbeitet diese und gibt sie in irgendeiner Form aus bzw.<br />

weiter. Ein Vorteil dieser Betrachtungsweise wird darin gesehen, daß sich dadurch<br />

menschliche Informationsprozesse datentechnisch nachbilden und simulieren las-<br />

sen, und sie deshalb wiederum leichter objektiv (nachmeßbar und rechnerisch) un-<br />

tersucht werden können. Bei dieser Analogiebildung ergeben sich allerdings Be-<br />

schränkungen für das dahinterstehende Konzept. Bei der Informationsaufnahme<br />

werden insbesondere nur eindeutig und datentechnisch erfaßbare Informationsquel-<br />

len berücksichtigt (wie z.B. Reize, Signale, Zeichen und Muster). Bei der Informati-<br />

onsverarbeitung werden ebenso lediglich generalisierbare, d.h. von Personen und<br />

Situationen unabhängige Prinzipien und Steuerungselemente kognitiver Kontrolle<br />

betrachtet. Dazu gehören Fertigkeiten aus der sog. Gewohnheitsebene, Regeln auf<br />

der sog. Regelebene und mentale Modelle auf der sog. Wissensebene. Die Hand-<br />

lungsregulationstheorie spricht auch von Fertigkeiten, Plänen und variablen Grund-<br />

mustern. Bei der Informationsausgabe handelt es sich zum einen um Operationen,<br />

die durchgeführt werden, genauso wie um externe Speicherung verdichteter und<br />

aufbereiteter Daten und Informationen oder deren Weitergabe. Einstellungen, Emo-<br />

tionen und Spannungen aus dem sozialen Kontext begleiten allenfalls die kognitiven<br />

Informationsverarbeitungsprozesse, haben für diese aber, wenn überhaupt, nur mit-<br />

telbar eine Funktion, z.B. die der Selektion und Filterung.<br />

Das Konzept computergestützter erfahrungsgeleiteter Arbeit (CeA) geht davon aus,<br />

daß kognitiv-rationale Informationsverarbeitungsprozesse bei Arbeitskräften vor al-<br />

lem in wiederkehrenden, standardisierbaren und berechenbaren Arbeitssituationen<br />

vorkommen, und hierfür das Konzept der Arbeitskraft als informationsverarbeitendes<br />

System tragfähig ist. Bei der Arbeit mit CNC-Werkzeugmaschinen zählen zu solchen<br />

Arbeitssituationen vereinfachte Formen der Programmeingabe, die Prüfung der An-<br />

fahrbedingungen beim Einrichten und Rüsten (z.B. Spannsituation, Werkzeuglänge<br />

und Nullpunkte) mit Hilfsmitteln und die Prüfung der Produktqualität mittels Meßge-<br />

räten.<br />

Bei der Arbeit mit CNC-Werkzeugmaschinen treten gleichwohl eine Vielzahl von Ar-<br />

beitssituationen auf, bei denen aber der Modus subjektivierenden Handelns von vor-<br />

rangiger Bedeutung ist. Dazu gehören die weiter oben beschriebene Arbeitsfunkti-<br />

onskomplexe (a. - k.), vor allem dann, wenn es sich nicht um Standardsituationen<br />

(z.B. schwer einsehbare Aufspannungen, vorgefertigte Teile) handelt.

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