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EINRICHTEBLATTVERWALTUNG

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BEWERTUNG 97<br />

Angesichts des im Unternehmen Seifert vorhandenen hohen Anteils an Wiederhol-<br />

und Variantenteilen erweist sich eine systematische Verwaltung von Einrichteblättern<br />

aus erfahrungsgeleiteten und wirtschaftlichen Gesichtspunkten als notwendig. Zum<br />

einen reduziert die Möglichkeit, bei Wiederholaufträgen auf bereits vorhandene Ein-<br />

richteblätter zurückgreifen zu können, generell die Einrichtezeiten. Eine gut lesbare<br />

und vollständige Dokumentation aller Informationen sowie eine systematische Ver-<br />

waltung vorhandener Einrichteblätter trägt darüber hinaus zur Reduzierung von Ein-<br />

richte- und damit auch Maschinenstillstandszeiten bei. Dies gilt insbesondere für sol-<br />

che Werkstücke, deren Bearbeitung einer komplexen Aufspannung bedarf. In sol-<br />

chen Fällen ist erfahrungsgemäß davon auszugehen, daß der Aufwand für Erstellen<br />

und Wiederfinden der Einrichteblätter geringer ist als das Entwickeln einer prakti-<br />

kablen Lösung.<br />

Der zur textlichen Dokumentation entsprechender Einrichteinformationen ergänzen-<br />

de Einsatz einer Videokamera erwies sich insbesondere bei sehr zeitaufwendigen<br />

und komplexen Spannaufgaben als zweckmäßig. Im Unternehmen ist die quantitati-<br />

ve Bedeutung solcher Spannsituationen allerdings sehr gering. Der Großteil der<br />

Werkstückaufspannungen erfolgt mit Hilfe eines Spannstocks, so daß dies kein Pro-<br />

blem bei der textlichen Dokumentation im Einrichteblatt darstellen. Lediglich 5% aller<br />

Aufträge erfüllen die Bedingungen einer wirtschaftlichen, bildlichen Dokumentation<br />

der Aufspannsituationen, d.h. sehr komplexe Aufspannung und Wiederholteilferti-<br />

gung.<br />

Aufgrund der vorliegenden Erfahrungen und der Bedeutung von Einrichteblättern, in<br />

denen technologische Erfahrungswissen dokumentiert wird, ist auch eine Erstellung<br />

für Aufträge und Dispositionsentscheidungen sinnvoll, die an einer konventionellen<br />

Maschine gefertigt werden.<br />

6.3 Mitarbeiterpartizipation<br />

Die Denkweise und das Verhalten der Facharbeiter, die am Rapid Prototyping Pro-<br />

zeß direkt beteiligt waren, hat sich insofern geändert, daß diese Facharbeiter ein an-<br />

deres Wertgefühl bekommen haben. Durch die Beteiligung haben sie gemerkt, daß<br />

sie genauso wichtig für den betrieblichen Ablauf sind wie Konstrukteure oder Abtei-<br />

lungsleiter. Sie haben festgestellt, daß sie über ein enormes dispositives und techni-<br />

sches Erfahrungswissen verfügen und daß andere Personen aus dem Betrieb dieses<br />

Potential brauchen und anzapfen können. Die Facharbeiter haben durch verbesserte<br />

Organisationsformen, durch ihr einbeziehen in die Organisation der Werkstatt einen<br />

erweiterten Überblick über die Gesamtstruktur des Betriebs erhalten. Durch das

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