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MODELLVORHABEN CEAFIS 33<br />
Die fertigungstechnischen Aufgaben führen die Facharbeiter weitgehend selbständig<br />
durch, d.h. sie übernehmen u.a. die CNC-Programmierung, das Einrichten, die<br />
Werkzeugvoreinstellungen, die Prozeßüberwachung sowie die Einrichteblatterstel-<br />
lung und -verwaltung.<br />
3.2 CeAFIS: Das Konzept für die Auftragsdisposition und<br />
Arbeitsplanung<br />
Zur Unterstützung der Arbeit von Werkzeugmaschinen-Facharbeiterinnen und<br />
-Facharbeitern im CIM-Umfeld wurde das Konzept CeAFIS entworfen. Das Konzept<br />
und die Grundsätze werden in den folgenden Abschnitten vorgestellt. Am Beispiel<br />
der Auftragsdisposition und Arbeitsplanung wird erläutert, in welchem Umfeld sich<br />
die Einrichteblattverwaltung als Informationssystem etabliert hat und wie sie unter<br />
Nutzung des Erfahrungswissens der Beschäftigten zur Verbesserung von Termin-<br />
treue und Kapazitätsnutzung beigetragen hat.<br />
3.2.1 Rolle der Mitarbeiter bei der Auftragsdisposition und Arbeitsplanung<br />
Die Planung und Steuerung von Fertigungsaufträgen stellt in einer Fertigung, die<br />
durch kleine Lösgrößen und hohe Flexibiltätsanforderungen gekennzeichnet ist, eine<br />
Aufgabe mit außerordentlichen hohen Kooperationsanforderungen dar. Dem Inter-<br />
esse des Vertriebsbereichs nach hoher Termintreue und kurzen Lieferzeiten steht<br />
das Interesse der Fertigung nach hoher und gleichmäßiger Kapazitätsausnutzung<br />
gegenüber. Als Mittler zwischen diesen Interessen ist die Produktionsvorbereitung<br />
für die Koordination und den Gesamtdurchlauf der zu einem Kundenauftrag gehöri-<br />
gen Fertigungsaufträge verantwortlich. Der Interessensausgleich erfordert die Ko-<br />
operation aller an der Auftragsabwicklung Beteiligten. Innerhalb des Fertigungsbe-<br />
reichs ergeben sich zusätzliche Kooperationsanforderungen aus der Notwendigkeit,<br />
das Auftragsvolumen auf die verfügbaren Arbeitsplätze zu verteilen und in eine Rei-<br />
henfolge zu bringen, die einen möglichst reibungslosen Fertigungsablauf ergeben.<br />
Zudem ist auf die vielfältigen Störungen des Produktionsgeschehens zu reagieren,<br />
die in der Praxis mit ökonomisch vertretbarem Aufwand nicht vermeidbar sind.<br />
Die in konventionellen Betriebsabläufen gegebene Beteiligung der Facharbeiterinnen<br />
und Facharbeiter an dieser Dispositionsaufgabe hat nach Aussage von Meistern und<br />
Disponenten hohe Bedeutung für eine gute Kapazitätsausnutzung. Die geschickte<br />
Nutzung eines von der zentralen Grobplanung vorgegebenen Dispositionsspielraums<br />
in der Fertigung beeinflußt den Nutzungsgrad der Werkzeugmaschinen nach Schät-