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Gewalt in der Familie und im nahen sozialen Umfeld

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10 – Lebensbed<strong>in</strong>gungenihren allgeme<strong>in</strong>en Ges<strong>und</strong>heitszustand als sehr gut e<strong>in</strong>. So geben jede dritte Frau <strong>und</strong>je<strong>der</strong> dritte Mann mit Matura an, dass <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>e Ges<strong>und</strong>heitszustand sehr gut ist,gegenüber je<strong>der</strong> fünften Frau <strong>und</strong> jedem vierten Mann mit Pflichtschulabschluss. Mit steigendemLebensalter nehmen Männer <strong>und</strong> Frauen e<strong>in</strong>e Verschlechterung ihres allgeme<strong>in</strong>enGes<strong>und</strong>heitszustandes wahr.Die meisten Lebensbereiche können aus Sicht <strong>der</strong> befragten Männer <strong>und</strong> Frauen durch sieselbst aktiv bee<strong>in</strong>flusst werden. Beson<strong>der</strong>s stark trifft dies für die Lebensbereiche <strong>Familie</strong><strong>und</strong> Partnerschaft zu. Jene Lebensbereiche, die eng mit <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit verknüpft s<strong>in</strong>d(Arbeitssituation <strong>und</strong> F<strong>in</strong>anzen), erachten die Befragten als weniger bee<strong>in</strong>flussbar. Auchhier zeigt sich e<strong>in</strong> deutlicher E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Alters- <strong>und</strong> Bildungsvariablen. Je älter <strong>und</strong> je wenigergebildet e<strong>in</strong>e Person ist, desto weniger erlebt sie die Kompetenz, ihr Leben aktiv zubee<strong>in</strong>flussen; das gilt v. a. für das Erwerbsleben <strong>und</strong> ihre f<strong>in</strong>anzielle Lage.Als konkrete ges<strong>und</strong>heitliche E<strong>in</strong>schränkungen <strong>der</strong> letzten zwölf Monate gelten vor allemStress <strong>und</strong> Überlastung. Frauen <strong>und</strong> Männer unterscheiden sich dabei deutlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Angabevon psychischen <strong>und</strong> somatischen Beschwerden. Frauen nennen gr<strong>und</strong>sätzlich stärkereges<strong>und</strong>heitliche Probleme. Beson<strong>der</strong>s deutlich wird dies bei solchen, die das Belastungsempf<strong>in</strong>denbeschreiben, wie z. B. Stress/Überfor<strong>der</strong>ung, allgeme<strong>in</strong>e Schwäche bzw. Müdigkeitsowie das Gefühl, dass e<strong>in</strong>em alles über den Kopf wächst. Personen mit Pflichtschulabschlussschil<strong>der</strong>n deutlich häufiger Beschwerden <strong>in</strong> den letzten zwölf Monaten, vor allemjüngere Frauen signifikant öfter psychische <strong>und</strong> somatische.E<strong>in</strong>e Analyse nach Schweregrad <strong>der</strong> erlebten <strong>Gewalt</strong>handlungen (sog. „Schweregrad-Score”)zeigt deutlich: Je gravieren<strong>der</strong> die <strong>Gewalt</strong>erfahrung war, desto ungünstiger ersche<strong>in</strong>en denBefragten ihre Lebensbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> -bereiche. Männer <strong>und</strong> Frauen beschreiben zumBeispiel den E<strong>in</strong>fluss des <strong>der</strong>zeitigen Partners bzw. <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Partner<strong>in</strong> als wenigerideal, wenn sie über schwere <strong>Gewalt</strong>erfahrungen verfügen. Und auch <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>e Ges<strong>und</strong>heitszustandwird von Frauen <strong>und</strong> Männern mit schweren <strong>Gewalt</strong>erfahrungen deutlichnegativer bewertet, psychische <strong>und</strong> somatische Beschwerden werden signifikant öfter geschil<strong>der</strong>t.Wenn Menschen <strong>in</strong> starkem Ausmaß <strong>Gewalt</strong> erleben, „trübt” dies also durchausdas spätere Leben, z. B. was die Bewertung des eigenen Ges<strong>und</strong>heitszustands, <strong>der</strong> Partnerschaft<strong>und</strong> das Zutrauen angeht, se<strong>in</strong> eigenes Leben bee<strong>in</strong>flussen zu können.269

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