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Gewalt in der Familie und im nahen sozialen Umfeld

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2 – Prävalenz – psychische, körperliche <strong>und</strong> sexualisierte <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> ÖsterreichH<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Häufigkeit psychischer, körperlicher beziehungsweise sexueller <strong>Gewalt</strong>erfahrungenzeigt e<strong>in</strong>e Auswertung nach dem Alter <strong>der</strong> Befragten deutliche Unterschiedee<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Altersgruppen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits h<strong>in</strong>sichtlich des Geschlechts auf,wobei die Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> psychischen <strong>Gewalt</strong> am wenigsten ausgeprägts<strong>in</strong>d. Insgesamt berichten ältere Frauen deutlich häufiger von sexuellen <strong>Gewalt</strong>erfahrungen;so hat nahezu jede zweite Frau <strong>im</strong> Alter von 51 bis 60 Jahren (45,3 %) zum<strong>in</strong>deste<strong>in</strong>en sexuellen Übergriff erlitten, h<strong>in</strong>gegen jede vierte Frau <strong>im</strong> Alter von 16 bis 20 Jahren(24,7 %). Männer jüngeren Alters schil<strong>der</strong>n h<strong>in</strong>gegen deutlich häufiger körperliche <strong>Gewalt</strong>erfahrungen:So geben drei von vier Männern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 16- bis 20-Jährigenan, körperliche <strong>Gewalt</strong>erfahrungen gemacht zu haben, dagegen gerade etwas mehr als dieHälfte <strong>der</strong> Männer ab 31 Jahren. Dies entspricht auch den Ergebnissen <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<strong>Gewalt</strong>forschung, die aufzeigen, dass Männer, wenn sie körperliche <strong>Gewalt</strong> erleben, amhäufigsten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend <strong>und</strong> <strong>im</strong> jungen Erwachsenenalter betroffen s<strong>in</strong>d, Frauen dagegenhäufiger <strong>im</strong> Alter von zwanzig bis etwa vierzig Jahren, was auf e<strong>in</strong>e höhere Betroffenheitdurch <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Paarbeziehung h<strong>in</strong>weist (vgl. Schröttle 2010). Bei <strong>der</strong> <strong>Gewalt</strong>form <strong>der</strong>sexuellen Belästigung zeigt sich mit zunehmendem Alter <strong>der</strong> Männer e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>earer Anstieg<strong>der</strong> Häufigkeit dieser Erfahrungen.Abbildung 28: Prävalenz nach <strong>Gewalt</strong>form <strong>und</strong> Alter <strong>der</strong> BefragtenAbbildung 28: Prävalenz nach <strong>Gewalt</strong>form <strong>und</strong> Alter <strong>der</strong> BefragtenQuelle: ÖIF Prävalenzstudie 2011. Basis: alle alle Befragten.Auch h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> höchst abgeschlossenen Schulbildung zeigen sich e<strong>in</strong>igeUnterschiede: So weisen z.B. Frauen mit e<strong>in</strong>em Studienabschluss die höchsten Nennungenbei fast allen <strong>Gewalt</strong>formen auf, ausgenommen <strong>der</strong> körperlichen <strong>Gewalt</strong>. Ganz umgekehrtverhält es sich bei Männern: Hier s<strong>in</strong>d es vor allem jene mit Pflichtschulabschluss ohneLehre, die <strong>in</strong> fast allen <strong>Gewalt</strong>formen, mit Ausnahme <strong>der</strong> sexuellen Belästigung, die höchsten 77Nennungen haben.

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