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Fotos: Hersteller<br />
BEWÄHRTE TECHNIK<br />
Stopp-Automatik, die regenerative Bremsfunktion und den reinen<br />
Elektrobetrieb. Alleine die Stopp-/Start-Funktion ermöglicht Einsparungseffekte<br />
in der Größenordnung von zehn Prozent: Bei<br />
einem Halt schaltet sich der Verbrennungsmotor dabei selbstständig<br />
ab. Ein Druck auf das Gaspedal startet den Motor wieder mit<br />
einer Verzögerung im Millisekunden-Bereich. Auch wenn der<br />
Hybrid-Cabstar noch in einem frühen Konzept-Stadium steckt<br />
hält Nissan eine Serienproduktion Ende dieses Jahrzehnts für<br />
realistisch.<br />
Das gilt auch für Iveco. Die Italiener haben bereits während<br />
der olympischen Winterspiele 2006 zwei Hybrid-Kleinbusse mit<br />
Dieselmotor für den innerstädtischen Shuttleverkehr zur Verfügung<br />
gestellt. Die Hybridtechnik dieser Fahrzeuge wurde gemeinsam mit<br />
Bosch entwickelt. Das Unternehmen beschäftigt sich bereits seit<br />
mehr als 30 Jahren mit der Hybridtechnologie, also der Kombination<br />
aus Verbrennungsmotor und Elektroantrieb. Bosch verfügt<br />
über Know-how in der Benzin- und Dieseleinspritzung ebenso wie<br />
im Hybridantrieb einschließlich Brems- und Energie-Management.<br />
Diese breite Aufstellung ist erforderlich, um die Systemintegrationsaufgabe<br />
bei Hybridsystemen kompetent zu erfüllen.<br />
Mithilfe der Hybridtechnologie will auch DAF seine Kraftstoffeffizienz<br />
optimieren. Im Rahmen des weltweiten Hybridprogramms<br />
von PACCAR präsentiert DAF Trucks N. V. auf der IAA<br />
den Prototypen eines LF45-Lkw, bei dem ein modernes Hybridsystem<br />
mit Diesel- und Elektroantrieb zum Einsatz kommt. Der<br />
LF-Hybrid-Lkw ist mit dem neuen 4,5-l-Dieselmotor PACCAR FR<br />
(Euro 4) ausgestattet, der eine Maximalleistung von 136 kW<br />
(185 PS) aufweist und mit einem automatischen Sechs-Gang-<br />
Getriebe von Eaton (Autoshift) verbunden ist.<br />
28 UFM 1/2007<br />
ANTRIEBSTECHNOLOGIE<br />
Während der Winterspiele in Turin hatte Iveco zwei Daily-Busse mit Hybridantrieb im Einsatz.<br />
Zulieferer treiben Entwicklung voran<br />
KRAFT AUS BREMSENERGIE<br />
Bosch entwickelt Elektromotoren<br />
für Hybridantriebe, die sich direkt<br />
in den Antriebsstrang integrieren<br />
lassen.<br />
Auch am Beispiel von Iveco zeigt sich, welche Bedeutung<br />
die Entwicklungsanstrengungen der Zulieferer in diesem Kontext<br />
haben. Der Name ZF ist bereits mehrfach gefallen. Daneben<br />
ist als weiterer großer Zulieferer auch Bosch in diesem Bereich<br />
aktiv. Das verwundert kaum, hat doch Bosch das wesentliche<br />
Know-how für diese Technologie im Haus. Dazu gehören unter<br />
anderem das Motor-, Energie- und Bremsen-Management. Im<br />
Prototyp eines Transporters hat sich ein Diesel-Hybrid von Bosch<br />
bereits bewährt. Im Rahmen seiner Hybridaktivitäten hat Bosch<br />
jetzt eine Kooperation mit der Firma Getrag vereinbart. Das<br />
Unternehmen ist Spezialist für Doppelkupplungsgetriebe. Der<br />
Kooperationsvertrag umfasst die Entwicklung und Vermarktung<br />
so genannter Parallel-Hybridsysteme in Verbindung mit<br />
Doppelkupplungsgetrieben und elektrischen Achsantrieben. Die<br />
Integration mechanischer und elektrischer Komponenten sowie<br />
die Erstellung entsprechender Software bilden Kernpunkte der<br />
Kooperation.<br />
Betrachtet man die Summe der Entwicklungsaktivitäten auf<br />
dem Gebiet der Hybridtechnologie für Pkw und Nutzfahrzeuge,<br />
wird schnell deutlich, welche Potenziale in dieser Technik<br />
stecken. Auch wenn der Diesel mittelfristig die wichtigste<br />
Antriebsquelle gerade bei Nutzfahrzeugen bleiben wird, wird an<br />
der Hybridtechnik kein Weg vorbeigehen. Das gilt insbesondere<br />
im Verteilerverkehr in sensiblen Bereichen. Hier wird der Hybridantrieb<br />
dazu beitragen, Energie zu sparen und Emissionen nachhaltig<br />
zu reduzieren.<br />
sk