E-PAPER
E-PAPER
E-PAPER
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Briten-Bolide: Der von PML umgerüstete Mini QED<br />
mit vier jeweils 120 PS starken Radnabenmotoren.<br />
ANTRIEBSTECHNIK „Rad“ mal, wo der Motor ist...<br />
Radnabenmotoren sind nicht wirklich neu. Schon Ferdinand Porsche rüstete zur Weltausstellung 1900<br />
den Lohner-Porsche-Elektrowagen mit lenkbaren Radnabenmotoren aus. In den 1920er Jahren gab es<br />
auch ein Motorrad mit einem Fünf-Zylinder-Radnabenmotor, die Megola.<br />
Heute werden Radnabenmotoren oft in Rollstühlen und<br />
Fahrrad-Hilfsmotoren, aber auch in Straßenbahnen und<br />
Trolleybussen eingesetzt. Dass sie ebenso für Kraftfahrzeuge<br />
geeignet sind, beweisen eine Reihe von Studien und Prototypen.<br />
Mitsubishi betrat mit seinem Lancer Evolution MIEV<br />
(Mitsubishi In-wheel motor Electric Vehicle) 2005 erstmals die<br />
Rennstrecke.<br />
Für die Marktreife des Konzepts veranschlagten die Japaner<br />
damals fünf Jahre. Im letzten Jahr sorgte der britische Elektro-<br />
80 UFM 1/2007<br />
Der Reifen der Zukunft<br />
bei Siemens VDO:<br />
Felge (1), Radnabenmotor<br />
(2), Keilbremse (3),<br />
Dämpfung (4) und elektronische<br />
Lenkung (5).<br />
Fotos: Porsche, PML, Siemens<br />
Pionier: Der Lohner-Porsche-Elektrowagen aus<br />
dem Jahr 1900; der erste Rennwagen mit Radnabenmotoren.<br />
motoren-Hersteller PML mit seinem Mini QED für Furore auf der<br />
London Motor Show. Ein 160 PS starker Elektromotor pro Rad (!)<br />
zauberte der britischen Kompaktwagen-Ikone satte 640 Pferdestärken...<br />
nein, eben nicht unter die Haube, sondern an die Achsen.<br />
Derzeit arbeiten die Briten an einer entsprechend leistungsstarken<br />
Batteriegeneration.<br />
Ganzheitliche Konzepte<br />
Etwas mehr Zeit lässt sich Siemens VDO. Hier rechnet<br />
man damit, dass entsprechende Autos erst in etwa 15 Jahren auf<br />
unseren Straßen zu sehen sein werden. Schrittweise wollen<br />
die münchener Ingenieure bis dahin Antrieb, Bremse, Lenkung<br />
und Dämpfung ins Rad integrieren. Das eCorner, wie Siemens<br />
sein Konzept nennt, ermöglicht Drive-by-Wire-Fahrzeuge bei<br />
denen in kritischen Fahrzuständen Antrieb, Lenkung und die<br />
Bremsanlage gemeinsam den Fahrer unterstützen und so für ein<br />
Höchstmaß an Sicherheit sorgen.<br />
Den Anfang soll die elektronische Keilbremse (EWB) machen,<br />
für die zum Ende dieses Jahrzehnts die Serienreife angepeilt wird.<br />
Größter Zwischenschritt zum eCorner wird das Integrated Corner<br />
Modul sein. Darin wären bis auf die elektronische Dämpfung und<br />
die elektronische Lenkung bereits im nächsten Jahrzehnt alle