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KRAFTSTOFFE<br />
Super Idee<br />
◗ Mit Super E 10 hat Tankstellenbetreiber<br />
Avia ein Super-Benzin<br />
auf den Markt gebracht, das einen<br />
deutlich höheren Bioethanolanteil<br />
als handelsübliche Super-Kraftstoffe<br />
aufweist. Dadurch können<br />
die CO2-Emissionen pro Liter um<br />
ca. 220 g reduziert werden. Für<br />
Benzin liegt die gesetzlich vorgeschriebene<br />
Beimischungsmenge<br />
derzeit bei unter zwei Prozent.<br />
Durch den mehr als fünf Mal<br />
höheren Bioethanolanteil im neuen<br />
Kraftstoff wird der CO2-Ausstoß<br />
so deutlich reduziert, dass<br />
ein Auto mit 7 l Verbrauch auf<br />
100 km, pro Kilometer 15 g<br />
weniger klimaschädliches CO2<br />
verursacht. Der hohe Ethanolanteil<br />
erhöht zudem die Oktanzahl<br />
des Kraftstoffs. Avia erwartet jetzt<br />
eine zügige Freigabe durch die<br />
Automobilindustrie, da beispielsweise<br />
alle deutschen Automobilhersteller<br />
bei ihren Exporten nach<br />
Nordamerika bereits eine Betankung<br />
mit zehn Prozent Ethanolgehalt<br />
erlauben.<br />
Mehr Power, weniger CO2:<br />
Der neue Avia-Kraftstoff Super E 10.<br />
52 UFM 1/2007<br />
Foto: Avia<br />
ALTERNATIVE KRAFTSTOFFE<br />
Kraftstoff aus Altöl<br />
◗ Clyvia errichtet Anlagen zur Bilgenölaufbereitung<br />
ALTERNATIVE KRAFTSTOFFE.<br />
Kraftstoff aus Altöl gewinnen; dieses<br />
Ziel hat sich die Firma Clyvia Technology<br />
GmbH gesetzt und mit der fraktionierten<br />
Depolymerisation ein geeignetes<br />
Verfahren entwickelt. Jetzt hat das<br />
Unternehmen mit der Stuttgarter Öko +<br />
Bio Technologie AG einen Vertrag über<br />
14,25 Mio. Euro zur Herstellung und<br />
Lieferung von fünf Anlagen des Typs<br />
CL 500 OIL abgeschlossen. Mit den<br />
Anlagen sollen aus Bilgenöl und anderem<br />
Altöl mineralische Kraftstoffe hergestellt<br />
werden. Gemäß dem Vertrag<br />
wird Clyvia die fünf Anlagen liefern<br />
und das für deren Betrieb notwendige<br />
Genehmigungsverfahren einleiten. Der<br />
Kaufpreis wird von der Öko + Bio Technologie<br />
AG zunächst auf ein Treuhand-<br />
Intelligentes Kraftstoff-Management<br />
konto gezahlt und kann von Clyvia<br />
nach Erreichen bestimmter Zielvorgaben<br />
schrittweise abgerufen werden.<br />
Zur genauen Spezifikation der Anlage<br />
erhält Clyvia im September eine Testcharge<br />
von 20.000 l Bilgenöl, um<br />
diese in ihrer Pilotanlage in Wegberg in<br />
einem Probelauf zu verarbeiten.<br />
Bilgenöl ist ein Gemisch aus Ölresten,<br />
Treibstoff und Wasser, das sich<br />
an Bord der Schiffe in dem als Bilge<br />
bezeichneten tiefsten Punkt des Schiffes<br />
sammelt und von speziellen Bilgenentölungsbooten<br />
entsorgt wird. Die anfallende<br />
Menge liegt pro entsorgtem<br />
Binnenschiff im Durchschnitt bei ca.<br />
3 t; rund 15 Prozent davon sind reines<br />
Altöl, das in einem speziellen Verfahren<br />
direkt an Bord separiert wird,<br />
PFLANZENÖL. Wie krebserregend sind Abgase, die aus Motoren stammen,<br />
die mit Pflanzenöl betrieben werden? Eine Diskussion, die seit einigen Monaten<br />
intensiv geführt wird. Hintergrund der Debatte: Untersuchungen der FH<br />
Coburg haben auf ein erhöhtes Krebsrisiko durch Abgase aus pflanzenölbetriebenen<br />
Dieselmotoren hingewiesen. Dass in diesem Zusammenhang das<br />
Kraftstoff-Management eine zentrale Rolle spielt, zeigt eine Untersuchung<br />
des bifa Umweltinstitut (Bayerisches Institut für Angewandte Umweltforschung<br />
und -technik GmbH). Deren Experten haben Abgase beim Betrieb<br />
von Dieselmotoren der neuesten Generation mit Pflanzenöl untersucht. Es<br />
wurde festgestellt, dass beim Einsatz der richtigen Technologie eine Halbierung<br />
des Krebsrisikos gegenüber Diesel-Abgasen möglich ist. Entscheidend<br />
dabei ist die Versorgung des Motors mit dem während des Betriebes angepassten,<br />
gerade optimalen Kraftstoff bzw. Diesel/Pflanzenöl-Gemisch, d. h.<br />
ein intelligentes Kraftstoff-Management ist ausschlaggebend.