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KRAFTSTOFFE Ökobilanz verbessern<br />
Fossile Kraftstoffe sind endlich! Seit einigen Jahren wird daher mit Hochdruck an der Entwicklung<br />
so genannter Biokraftstoffe gearbeitet. Was für eine Rolle spielen diese Biokraftstoffe in den Strategien<br />
der Mineralölunternehmen? UFM sprach mit<br />
Josef Grünberger, Leiter der Abteilung Marketing<br />
UFM-INTERVIEW: Josef Grünberger von AVIA<br />
bei der AVIA Mineralöl-AG, München.<br />
Sieht für Biokraftstoffe der zweiten und dritten<br />
Generation interessante Zukunftsperspektiven:<br />
Josef Grünberger von der Avia AG.<br />
36 UFM 1/2007<br />
Foto: Avia<br />
Inwiefern macht die Beimengung von Bioprodukten<br />
herkömmlichen Kraftstoff umweltverträglicher?<br />
Grünberger: Konventionelle Kraftstoffe erfahren seit Jahren<br />
eine kontinuierliche Optimierung hinsichtlich deren Effizienz<br />
und Umweltverträglichkeit. Dabei spielen zum einen hochwertige<br />
Ausgangsstoffe eine wichtige Rolle. Diese bilden, nach einheitlichen<br />
Standards hergestellt, eine Grundlage für die Beimischung<br />
von umweltfreundlichen Kraftstoffen regenerativen Ursprungs,<br />
die letztlich die Ökobilanz von Benzin und Diesel verbessern.<br />
Die Zukunft gehört also biologischem Kraftstoff?<br />
Grünberger: Die Verfügbarkeit von nennenswerten Mengen<br />
an Bio-Produkten der so genannten zweiten bzw. dritten Generation<br />
liegt noch in weiter Ferne. Die Beimischung von Bio-<br />
Produkten der ersten Generation wird optimiert und kontinuierlich<br />
erhöht. Wir werden hier in Kürze die 10 Prozent Beimischung<br />
sehen. In Frankreich sind im kommunalen Bereich bereits<br />
30 Prozent FAME-Zusatz in großflächigen Tests im Einsatz. Die<br />
Beimischung wird somit dominierend sein.<br />
Worin liegt der Unterschied zwischen Biokraftstoffen<br />
der zweiten und dritten Generation?<br />
Grünberger: Grundsätzlich wird von Biokraftstoffen der<br />
ersten, zweiten und dritten Generation gesprochen. Während der<br />
ersten Generation alle Biokraftstoffe zuzuordnen sind, die aus<br />
Teilbereichen der Pflanze, also z. B. den Saatkörnern, hergestellt<br />
werden, umfassen Biokraftstoffe der zweiten Generation diejenigen<br />
Produkte, die unter Verwertung der gesamten Pflanze gewonnen<br />
werden (z. B. BTL oder die Gewinnung von Bioethanol aus<br />
Lingocellulose).<br />
Von Kraftstoffen der dritten Generation wird im Zusammenhang<br />
mit alternativen Antriebskonzepten gesprochen. Hier spielt<br />
z. B. Wasserstoff als Anodengas für den Betrieb von Brennstoffzellen<br />
eine wichtige Rolle. Wasserstoff kann hierbei besonders<br />
umweltverträglich z. B. durch Umwandlung von Biomasse oder<br />
durch Einsatz von regenerativen Energien erzeugt werden.