Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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und zu seinem Zuge nach Worms im Jahre 1496 und 1497,
an welchen sich die Reise nach dem heiligen Lande schloß, kleidete
er sein sämmtliches Gefolge in rothes Lundisches Tuch und
ließ jedem seinen Wahlspruch auf den Aermel setzen, den Edel-
leuten mit Perlen, den Knechten mit goldenen Flittern *). Bogis-
law'sX. großes Reiter- oder Majestätssiegel hängt in der Regel
an roth-weiß-oranger Seide, doch kommt es auch an roth-weiß-
blauen Schnüren vor. Seine Secretsiegel hängen fast immer an
Pergamentpresseln, doch habe ich auch einmal rothe, einmal
roth-orange, einmal roth-grüne, und einmal blau-grüne Seiden-
schnüre gefunden. Erst unter Bogislaw's X. Sohne Barnim X.,
etwa vom Jahre 1540 ab, wurde, wie die angewendete Siegel-
seioe ausweist, eine bestimmte Farben-Zusammenstellung dauernd
und bis zum Aussterben des herzoglich Pommerschen Hauses im
Jahre 1637 als Pommersche Hoffarbe gebräuchlich, näm-
lich Roth-Gelb. Die Siegelbänder waren freilich auch in
dieser Periode in der Regel bei nicht besonders feierlichen Aus-
fertigungen Pergamentstreifen, namentlich finde ich von Herzog
Georg I. niemals, von Philipp I. und Ernst Ludwig nur sehr
selten Seide angewendet. Doch ergiebt eine Zusammenstellung
der beobachteten Falle folgendes Resultat:
Barnim X..- 6mal Roth-Gelb, lmal Roth-Grün.
Philipp I..- lmal Noth-Gelb, lmal Roth-Weiß.
Johann Friedrich.- als regierender Herzog 24mal Roth-
Geld, als Bischof von Eammin 2mal Roth.
Ernst Ludwig.' 2mal Roth-Gelb.
Philipp Julius: 8mal Roth-Gelb, lmal Roth-Weiß,
2mal Roth-Gelb-Vlau, 2mal Gelb, lmal Roth-Grün.
Barnim XI..- limal Roth-Gelb-Violett, 4mal Roth-Gelb-
Blau, 2mal Roth-Gelb, lmal Schwarz-Roth, lmal
Roth-Gelb-Blau-Grün.
Bogislaw XIII..' 5mal Roth-Gelb, xnai Roth ^Geld-
Blau.
Kantzow's Pomevania, herausgeg. von Kosegcnten. II. 225. 228,