Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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seines Vaters (Dichtungen von Ludwig Gotthard Kosegarten.<br />
Bd. XII. S. 168 ff. 1829) — „und von <strong>der</strong> See kaum<br />
„eine halbe Stunde entfernt, so daß bei etwas unruhigem Wetter,<br />
„vorzüglich bei Ostwind, <strong>der</strong> dumpfe Donner <strong>der</strong> Brandung aus<br />
„dem Tromper Wyk dort hinüber tönt. Das Land ist zwar<br />
„flach, aber die östlichen und nördlichen Ufer sind ziemlich hoch,<br />
,,und die unbegrenzte Aussicht von ihnen in die offene See behalt<br />
„immer etwas feierliches, erhabenes und ernstes, sowohl bei <strong>der</strong><br />
„Stille <strong>der</strong> See, wie wenn bei Sturm <strong>der</strong> weiße Schaum die<br />
„dunkelblauen Wogen kränzt. Ein bei Altenkirchcn gelegenes<br />
„Hünengrab, <strong>der</strong> Capellenbrink genannt, von welchem man über<br />
„die See nach Iasmund hinübersieht, war oft das Ziel <strong>der</strong><br />
„Spaziergänge Kosegartens. Gern besuchte er auch die soge-<br />
nannten Lieten o<strong>der</strong> Uferschluchten am östlichen Ufer. — Noch<br />
„lieber verweilte er auf dem etwas entferntem Vorgebirge Arkona,<br />
„auf welchem man sich fast rings umher von <strong>der</strong> See umgeben<br />
„sieht, wo man rechts die blauen Ufer Iasmunds erblickt und<br />
„links die <strong>der</strong> Insel Hiddensee, auch am nordwestlichen Horizont<br />
„bei Hellem Wetter die weißschimmernden Kreideufer <strong>der</strong> danischen<br />
„Insel Moen".<br />
Der Ernst dieser landschaftlichen Bil<strong>der</strong> ward öfters<br />
noch gesteigert durch traurige und schauerliche Umstände, nämlich<br />
durch die Schiffbrüche und Strandungen, namentlich in <strong>der</strong><br />
Winterzeit. Einen Vorfall <strong>der</strong> Art berichtet Kosegatten a.' a. O.<br />
S. 173: „Ungefähr im Jahr 1802 strandete in <strong>der</strong> Tromper<br />
„Wyk am Ufer des Hofes Rei<strong>der</strong>viz ein kleines dänisches Schiff.<br />
„Beim Anbruch des Tages sah man die Wellen unaufhörlich<br />
„über das Schiff und die auf dem Verdeck versammelte und an<br />
„die Masten sich anklammernde Mannschaft hinwegschlagen, so<br />
„daß die Leute Minutenlang vom Wasser bedeckt waren und<br />
„dann wie<strong>der</strong> hervortauchten, das Wasser von den Köpfen schüt-<br />
„telnd. Einer <strong>der</strong>selben ward vor unsern Augen von einer<br />
„Welle losgerissen und verschwand in den Fluten. Indeß war<br />
„es sehr schwer den Leuten zu helfen. Da sich in jener Gegend<br />
„des Ufers keine Boote befanden, so mußten diese erst auf Wagen<br />
„herbeigeholt werden, auch wollte sich niemand recht mit