Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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chischen und Hebräischen. In <strong>der</strong> Sommerzeit ward <strong>der</strong> gast-<br />
freie Pfarrhof viel von Fremden ausgesucht, welche oft mehrere<br />
Tage verweilten. Kosegarten (Leb. S. 171 ff.) erwähnt unter<br />
ihnen namentlich Wilhelm von Humboldt und den Grafen Lepel<br />
von Nassenheide.<br />
Seit dem Jahre 1807 ward die Ruhe des Landes durch<br />
den Einbruch <strong>der</strong> Franzosen unterbrochen und <strong>der</strong> Pfarrhof von<br />
Altenkirchen hatte von öfter wechselnden Einquartirungen viel zu<br />
leiden. Von den damaligen Erlebnissen hat Kosegarten im Leben<br />
seines Vaters S. 205 ff. berichtet (vergl. Gesch. d. Univ. I. 310)<br />
und aus Veranlassung des Liedes „Getreues Stralsund zittere<br />
nicht" noch in dem letzten Jahresberichte unseres Vereins (Balt.<br />
Stud. XIX. 1 S. 54 ff). Unter diesen Umständen bewarb sich<br />
Kosegartens Vater bei dem Marschall Soult, als damaligen<br />
Stellvertreter des schwedischen Generalstatthalters, um die schon<br />
seit längerer Zeit erledigte historische Professur in <strong>Greifswald</strong>,<br />
und nach erfolgter Ernennung siedelte er im August 1808 dahin<br />
über. Er war auch in diesem neuen Amte sehr thätig. Im<br />
Jahr 1817 ward er ordentlicher Professor <strong>der</strong> Theologie und<br />
Pastor zu St. Iacobi und starb als Rector <strong>der</strong> Universität im<br />
October 1818. Mit dem Vater bezog <strong>der</strong> Sohn die Universität<br />
und widmete sich dem Studium <strong>der</strong> Theologie. Unter seinen<br />
damaligen Lehrern war er beson<strong>der</strong>s Parow zu Dank verpflichtet,<br />
dessen Gedächtniß er noch in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Universität I.<br />
311 mit den Worten ehrt: ,,Er war einer <strong>der</strong> thätigsten und<br />
,,verdientesten Lehrer, im eigenen Studium und in <strong>der</strong> Anregung<br />
„An<strong>der</strong>er unermüdlich;" ferner ward er in seinen historischen<br />
<strong>Studien</strong> durch Rühs geför<strong>der</strong>t, bis dieser im Jahr 1810 nach<br />
Berlin berufen wurde. Am wenigsten konnte dem Wiffensdrange<br />
des Jünglings in dem Studium <strong>der</strong> orientalischen Sprachen<br />
genügt werden, für welches er eine lebhafte Neigung gewann,<br />
deshalb sandte ihn sein Vater im Herbst 1812 nach Paris, damit<br />
er dort, vorzüglich unter <strong>der</strong> Anleitung 8i1v68tl6 ä6 8aev8, sich<br />
in diesem Studium vervollkommnen möchte. Fast zwei Jahre<br />
(Octbr. 1812—Juli 1814) arbeitete nun Kosegarten unermüdlich,<br />
mit höchster Anstrengung seiner Kräfte, durch nichts in <strong>der</strong> Welt