Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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II.
Bericht des Greifswalder Ausschusses.
Der Greifswalder Ausschuß hat die schmerzliche Pflicht,
den Tod seines Vorsitzenden, Professor Dr. Kosegarten, zu beklagen,
in welchem nicht allein unserer Universität und Stadt ein Ehrenmann
von alter Art und Tugend und ein Gelehrter von vielseitigen
und gründlichen Kenntnissen, von rüstiger, unermüdlicher
Arbeitskraft, von weithin reichendem Rufe entrissen ist, sondern
in dem ganz Pommern einen seiner treusten Söhne zu ehren hat.
Es ist nicht unsere Aufgabe das zu würdigen, was Kosegarten
in seinem eigentlichen Berufe, auf dem Gebiete der
morgenländischen Sprachen durch Lehre und Schrift geleistet hat;
wir gedenken hier nur der wissenschaftlichen Arbeiten, zu denen
die Liebe zu seinem pommerschen Vaterlande ihn trieb und der
Umstände seines Lebens, unter denen die Neigung für dessen
Geschichte und Sprache erwacht und bewährt ist.
Johann Gottfr. Ludw. Kosegarten war geboren den
lO. Sept. 1792 zu Altenkirchen auf Wittow, wo sein Vater
Ludwig Gotthard Kosegarten seit dem Mai des Jahres Pastor
war. Sein Geburtsort, das nördlichste und abgelegenste Kirchspiel
der vom Meere so vielfältig eingeschnittenen Insel Rügen war
ganz dazu geschaffen schon in früher Kindheit dem Gemüthe des
Knaben Eindrücke zu geben, welche sich in seinem Character fest
und bestimmt ausprägen sollten. „Der Pfarrhof ist von Garten
umgeben" — so schildert Kosegarten seine Heimat in dem Leben