Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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Pomorania in vier Büchern. Zu <strong>der</strong> erneuten Ausgabe <strong>der</strong><br />
Chronik aus Kamtzows.Handschrift welche Kosegarten beabsichtigte,<br />
ist es nicht gekommen.<br />
Inzwischen war dem jungen akademischen Lehrer in <strong>Greifswald</strong><br />
noch keine Beför<strong>der</strong>ung zu Theil geworden, als er im I.<br />
1817 auf 3i1v. ük äac^'ä Empfehlung als ordentlicher Professor<br />
<strong>der</strong> orientalischen Sprachen nach Jena berufen wurde. Wie<br />
bedeutend in dieser Stellung seine Wirksamkeit war und wie<br />
hohe Achtung er sich durch die Zuverlässigkeit seines Characters,<br />
durch seine Einsicht und durch seine Gefälligkeit erwarb, ist<br />
namentlich von Göthe bezeugt, <strong>der</strong> für seinen westöstlichen Divan<br />
vielfach Kosegartens Rath und Beihülfe in Anspruch nahm.<br />
Als jedoch zu Ende des I. 1823 ihm eine ordentliche Professur<br />
<strong>der</strong> Theologie für das Fach <strong>der</strong> alttesiamentlichen Exegese und<br />
<strong>der</strong> orientalischen Sprachen, so wie <strong>der</strong> Kirchengeschichte an <strong>der</strong><br />
pommerschen Universität angetragen wurde, wollte er sich diesem<br />
Rufe nicht entziehen. Auf seinen Wunsch ward ihm jedoch<br />
gestattet noch das Sommersemester über in Jena zu verbleiben<br />
und sein hiesiges Lehramt erst im Herbst 1824 anzutreten. Seit<br />
dieser Zeit widmete er mit treuer Anhänglichkeit bis an das<br />
Ende seines Lebens <strong>der</strong> Heimat seine erprobte Kraft. Die Universität<br />
hatte an ihm nicht allein den ausgezeichneten Gelehrten<br />
und den gewissenhaften, klaren und gründlichen Lehrer zu schätzen,<br />
son<strong>der</strong>n über dies alles den Mann von bie<strong>der</strong>m und festem Character,<br />
welcher, innig vertraut mit ihrer Geschichte und ihren<br />
Rechtsverhältnissen als Mitglied des Concils und in academischen<br />
Aemtern, namentlich während <strong>der</strong> dreimaligen Verwaltung des<br />
Rectorats (in den Jahren 1829, 1838. 1851), wo es galt sein<br />
wohlbedachtes und gewichtiges Votum abgab und ihre Rechte<br />
und Interessen nachdrücklich vertrat. Die Bürgerschaft ehrte den<br />
schlichten Mann, dessen innerer Werth auch dem Fernerstehenden<br />
nicht verborgen blieb, und <strong>der</strong> auch für die städtischen Angelegenheiten<br />
stets warme Theilnahme empfand. In ganz Pommern<br />
aber wirkte Kosegarten nach bestem Vermögen dahin die Liebe<br />
zur Landesgeschichte, Landessprache und Sitte zu erhalten o<strong>der</strong><br />
neu zu beleben. Seinem rastlosen Eifer, im Vereine mit Ludwig