Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Farben nach einem entsprechenden Wappen zu wählen. Häufig
halfen bei der Wahl die Farben der Militär-Uniformen aus. Von
diesem Gesichtspuncte nahmen z. B. die Göttinger Hannoveraner
Roth-Blau-Gold an, die Göttinger Vraunschweiger Schwarz-
Hellblau - Weiß ;c. ; meistens aber war die Wahl eine g/nz
willkührlicke.
Von besonderer Wichtigkeit sind die landständischen Uniform-
sarben für die Entstehung der Provinz ialfarben der Preu-
ßischen Provinzen geworden. Schon seit 1798 war die
landstanoische Uniform in sämmtlichen Preußischen Landestheilen
roth mit schwarzen Kragen und Aufschlägen, silbernen Knöpfen
und silberner Stickerei. Durch (labinetsordre vom 16. November
1802 wurde dann neben der rothen Gala - Unifotm ein blauer
Interimsrock eingeführt, und statt der früheren gemeinsamen
schwarzen Kragen und Aufschlage erhielt jede Provinz Kragen
und Aufschlage von einer bestimmten unterscheidenden Farbe. Es
erhielten nämlich:
Die Ehur- und Neumark: Roth mit Gold (zu der rothen
Gala-Uniform Dunkelblau mit Gold);
Pommern: Weiß mit Gold;
Magdeburg, Mansfeld und der Saalkreis: Himmelblau mit
Gold;
Halberstadt und Hohenstein: Himmelblau mit Silber;
sämmtliche Westphälische Provinzen: Dunkelgrün mit Gold;
Anspach und Bayreuth: Dunkelgrün mit Silber;
Schlesien: Gelb mit Silber;
Alt-Preußen vor der Theilung Polens: Noth mit Silber (zu
der rothen Gala-Uniform Dunkelblau mit Silber),
West-Preußen incl. Ermeland: Schwarz mit Silber;
Neu-, Ost- und Süd-Preußen incl. Neu-Schlesien: Schwarz
mit Gold.
Diese Cabinetsordre vom 16. November 1892 gab den
Anlaß zur Bildung der Provinzial-Farben, indem man die
Farben der Aufschläge und Kragen, die ursprünglich ganz mit
derselben Wilikühr gewählt waren, wie z. B. die Farben Weiß,
Roth, Geld, Vlau zur Unterscheidung der Armeecorps, oer