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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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16?<br />

bewohnt, und nach dessen Tooe 1641 verkauft und abgebrochen.<br />

Sie enthielt im Keller einen Carcer und eine Wendeltreppe und<br />

war überhaupt ein sehr alterthümliches, merkwürdiges Haus, das<br />

schon 145)6 von Rudenow und spater 1477 ausgebaut wurde i).<br />

Der Ordinarius <strong>der</strong> Iurinenfacultat hatte die Annalen <strong>der</strong><br />

Universität zu führen und walmcheinlich auch die Aufsicht über<br />

die in seiner Annswohnung aufgestellte juristische Bibliothek.<br />

Dieses Amt führte Nubenow selbst von 1456—1462. Deshalb<br />

sind auch die Annalen in diesen Jahren eigenhändig von ihm<br />

verzeichnet"). Ihm folgte Georg Walter von 1462—1475,<br />

Johann Parleberg von 1475 — 1482 und Johann<br />

Meilof von 1482-').'<br />

Wenn wir mit diesen Notizen die Uebersicht <strong>der</strong> Manuscripte<br />

uno alten Drucke ver jetzt bestehenden Universitals-Bibliothek<br />

vergleichen, welche Daehnert in <strong>der</strong> Pomm. Bibliothek I.<br />

p. 1^0 - l85, p. 161—165, p. 185—187 mittheilt, so erkenn<br />

nen wir daraus, daß Alles, w.-ls diese Bibliothek mit Ausnahme<br />

<strong>der</strong> spater hinzugekommenen Wolgaster Kirchenbibliolhek besitzt,<br />

<strong>der</strong> Zeit nach <strong>der</strong> Reformation angehört^). Da nun nicht<br />

anzunehmen ist, daß alle Bücher, welche von <strong>der</strong> Stiftungszeit<br />

1456 bis zum Jahre 1525 in all;'n vier Facultaten gesammelt<br />

waren, verloren gegangen sind, so liegt die Vermuthung nahe,<br />

daß dieselben in <strong>der</strong> Zeil <strong>der</strong> Reformation in die Marienkirche<br />

und ins graue Kloster und von. da in die Bibliothek <strong>der</strong> Nicolaikirche<br />

übergegangen sind. Die Universität legte nach ihrer<br />

Restauration im Jahre l53^) wohl nur geringen Werth auf die<br />

alte Bibliothek, da dieselbe sich meistenteils auf Katholische<br />

Theologie, Kanonisches Reckt und Scholastik bezog und ihre<br />

practische Bedeutung verloren hatte. Außerdem war unterdessen<br />

die Buchdruckerkunst überall verbreitet, in <strong>Greifswald</strong> wurde 1561<br />

durch Runge, in Barth 15^2 durch Herzog Bogislaw XIII.<br />

eine Druckerei angelegt^), auch existirte seit 1551 eine Buchhandlung<br />

in <strong>Greifswald</strong>'''). Deshalb richtete die Universität ihr<br />

Augenmerc namentlich auf die Anschaffung neuer, practisch nützlicher<br />

Bücher und ließ die alten Handschriften in den Klosteruno<br />

Kirchen-Bibliotheken, wo sie in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Unruhen Aufnahme<br />

gefunden hatten.<br />

!) Vergl. Annalen x». 7, 52. Koseg. II. p. 162, 188.<br />

2) Vergl. Annalen p. 1—Z7. Koseg. II. p. 159—180.<br />

3) Vergl. Koseg. I. 78, II. p. 180 fs.<br />

4) Vergl. Val. v. (Zichsi^i vita ?1nUppi I. p. 134. Orat. ?IiiI.<br />

p. 9, 10. Gadebnsch, ^chwcoiici'-^ommcrsche Staatskunde II. p. I7Z ff.<br />

VaeMicrt, Pomm. Vibl. I. p. 1«»1. Ncde zur Eröffnung <strong>der</strong> Bibliothek<br />

1750, Bie<strong>der</strong>stcdt, Nachr. von Na>''tt'!i I. p. 193.

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