Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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Im Jahre 1755 wurde sie aus diesem Local nach dem Chore<br />
über <strong>der</strong> Vorhalle hinter dem Altar qcdcacht, wo sie sich noch<br />
jetzt befindet. Von <strong>der</strong> nach dem Kirchendach hinaufführenden<br />
Wendeltreppe gelangt man durch einen schmalen in die Mauer<br />
gebrochenen Gang zu dem offenen Chor. Dasselbe erhält durch<br />
die hohen Fenster <strong>der</strong> Ostseite Helles Licht und hat einen gedielten<br />
Fußboden. Unter den Fenstern, so wie an <strong>der</strong> Noro- und Südseite<br />
stehen Repositorien, welche zum Tbeil oben mit Lesepulten<br />
und seit 1793 und 1609 mit schließbaren Thüren versehen sind.<br />
Die Provisoratsacten <strong>der</strong> Kirche befinden sich in einem<br />
Schranke <strong>der</strong> Rathscapelle, die auch Vurgemeistercapelle genannt<br />
wird. Diese liegt an <strong>der</strong> Südseite <strong>der</strong> Kirche in <strong>der</strong> Nahe des<br />
Thurms und ist beschrieben von ?».N!i6n, littoria 6coi68Ì3.6<br />
Ooji6ßiata,6 8t. Nicolai (^r^pn. 1704, auch abgedruckt in Iac.<br />
Heinr. Balth a sa r s Sammlungen zur Pomm. Kirchenhistorie<br />
II. l?25. p. 826-660, wo p. 849 gesagt ist:<br />
ienäiz lw^ii1u8 templi, yua.<br />
Z, , ^ locum vetei-68<br />
ilio C0Zn0inìnarunt, (^U0 ^.caäLmi^e^ ^cci63ik6<br />
in3tlum6nw tridu3 recluclenäa.<br />
Diese Capelle wird häufig in allen Urkunden erwähnt^)<br />
und HlniHrium genannt. In <strong>der</strong> Urkunde vom 21. October<br />
1456, welche <strong>der</strong> Vertrag zwischen Universüac und Rath enthalt^),<br />
wird sie Rathsstuhl bezeichnet:<br />
p. 33. 16. Itcm alle privilegia nude drcvc <strong>der</strong> ttniversitelcn<br />
unde Capittuli scholcn aü dcmc Spynde au deme<br />
Radstolc to sante Nicolawese liMen myt ercme fisco undc<br />
dar jchal de rector, de pravest' uudc de oldcste sorghermcyster,<br />
islik enen slotel to heliden to verwalliughe.<br />
In dem Visitationsreceß vom Jahr 1558^ wiro das<br />
Älm^rium auch Gervekammer genannt. Ueber die Bedeutung<br />
von Gervekammer als Ort, wo die Meßgewän<strong>der</strong> aufbewahrt<br />
wurden und des nie<strong>der</strong>deutschen Wortes Zarve, welches Kleid<br />
bedeutet, vergl. Kosegarten, Gesch. d. Univ. 11. p. 62.<br />
Die von Palthen erwähnte (Kapelle desino^ sich noch in<br />
demselben Zustande, wie er sie beschrieben bal. Sie enthalt<br />
einen Kamin und zwei Wandschränke. Der kleinere Schrank<br />
hat eine Thür mit reichen Verzierungen von qotluschcr Schlosscrarbeit<br />
und mehrere Fächer; <strong>der</strong> größere hac eine äußere und<br />
zwei innere Thüren aus dickem Cichcndol; gearbeitet und oben<br />
l) Veral. Kosegarten, Geschichte dcr llr o^silät, II. p. 61 — 63,<br />
Uvk. 9c'v. 30 il. 31.<br />
Vergl. Koseg,artcu II. p. ^iX 9lv. 16.<br />
Gesterdittg, Veitr. zur Ecjch. <strong>der</strong> Lladi Greifsw. I. p. 179.