Regionales Wissensmanagement - Österreichisches Institut für ...
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REGIONALES<br />
WISSENSMANAGEMENT<br />
der „Wissensgesellschaft“ oder von der „Wissensökonomie“, weil Wissen eine Ressource <strong>für</strong> Produktivität und<br />
Wettbewerbsfähigkeit geworden ist. Den Umgang mit Wissen hat es immer schon gegeben, wie auch historische<br />
Beispiele zeigen. Von Wissensgesellschaft sprechen wir erst, weil Wissen an Bedeutung gewonnen hat und mit<br />
Wissen bewusst und systematisch umgegangen wird. Aufgrund seiner wachsenden Bedeutung ist Wissen schließ-<br />
lich zur Management-Aufgabe geworden.<br />
<strong>Wissensmanagement</strong> darf nicht mit Informationsmanagement gleichgesetzt werden. Sie kann als jene Manage-<br />
mentaufgabe verstanden werden, die auf einen bestmöglichen Umgang mit Wissen abzielt. <strong>Wissensmanagement</strong><br />
nimmt bewusst Einfluss auf die Wissensbasis einer Organisation. Unter „Wissensbasis“ sind sowohl Daten und<br />
Informationen, als auch das Wissen und die Fähigkeiten von Menschen („Humankapital“) zu verstehen, die eine<br />
Organisation zur Lösung ihrer vielfältigen Aufgaben benötigt. Dazu können Informationssysteme (z.B. Datenban-<br />
ken) einen guten Beitrag leisten.<br />
Laut einer Definition umfasst <strong>Wissensmanagement</strong> in Klein- und Mittelbetrieben „alle Maßnahmen, die darauf ge-<br />
richtet sind, den effizienten Umgang mit Wissen in einem Unternehmen zu unterstützen und zu optimieren“ 12 . Im<br />
weitesten Sinne bedeutet <strong>Wissensmanagement</strong>, neue Qualifikationen und Fähigkeiten in Unternehmen und Organi-<br />
sationen zu entwickeln und Wert schöpfend einzusetzen.<br />
Nach einer Definition aus einem Standardwerk meint <strong>Wissensmanagement</strong> „den bewussten und systematischen<br />
Umgang mit der Ressource Wissen und den zielgerichteten Einsatz von Wissen in der Organisation. Damit umfasst<br />
<strong>Wissensmanagement</strong> die Gesamtheit aller Konzepte, Strategien und Methoden zur Schaffung einer intelligenten,<br />
also lernenden Organisation … In diesem Sinne bilden Menschen, Organisation und Technik die drei zentralen<br />
Standbeine des <strong>Wissensmanagement</strong>s“. 13<br />
<strong>Wissensmanagement</strong> ist also in erster Linie keine technische Problemlösung – im Sinne der Optimierung von Pro-<br />
zessen durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien –, sondern umfasst alle Aspekte der<br />
Wertschöpfungskette, in welchen Kommunikation, Kooperation und der Umgang mit unstrukturiertem Wissen,<br />
Know-how usw. eine Rolle spielen. <strong>Wissensmanagement</strong> muss sich daher auf die Gestaltung von Unternehmens-<br />
kultur, auf Netzwerke und „Communities“ und ihre Spielregeln konzentrieren. 14<br />
Eine derartige Kultur im Sinne von gemeinsamen Werten, Haltungen und Regeln ist <strong>für</strong> die Organisation, Bewah-<br />
rung, Nutzung und Vermittlung von Wissen in Regionen ebenso entscheidend wie eine technische Infrastruktur zur<br />
Unterstützung von Wissensarbeit.<br />
Im betrieblichen <strong>Wissensmanagement</strong> 15 wie auch in <strong>Wissensmanagement</strong>-Konzeptionen <strong>für</strong> Regionalentwicklung 16<br />
ist personengebundenes Erfahrungswissen inzwischen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Das Inte-<br />
resse gilt vor allem der Frage, wie vorhandenes, oft verstecktes Erfahrungswissen von Menschen gesichert und<br />
systematisch nutzbar gemacht werden kann. Dabei geht es um den Erwerb von Kompetenzen und um Lernprozes-<br />
se, <strong>für</strong> die alle Beteiligten oft jahrelang brauchen. Diese gemeinsame Wissensbasis – Erfahrungswissen und Spezi-<br />
12<br />
Belliger, Andrea u.a. (Hrsg.): <strong>Wissensmanagement</strong> <strong>für</strong> KMU, Zürich 2007, 10<br />
13<br />
Lehner, Franz (2008), 33<br />
14<br />
Vgl. dazu Belliger, 2007<br />
15<br />
Vgl. dazu: Belliger, 2007<br />
16<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus/Universität St. Gallen (Hrsg.): Machbarkeitsstudie <strong>Wissensmanagement</strong> Regio-<br />
nalentwicklung Schweiz, St. Gallen 2005<br />
13