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Regionales Wissensmanagement - Österreichisches Institut für ...

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REGIONALES<br />

WISSENSMANAGEMENT<br />

auch, um vorhandenes „globales“ Wissen auf die „lokale Ebene“ zu bringen, so der Netzwerk-Theoretiker Harald<br />

Katzmair in einem Vortrag <strong>für</strong> das Netzwerk Land. 32<br />

Netzwerke spielen in einer Situation zunehmender Unsicherheit und Unklarheit im Umgang mit komplexen Proble-<br />

men und Herausforderungen eine wichtige Rolle <strong>für</strong> die „dezentrale“ Gewinnung und Vermittlung von Problemlö-<br />

sungen (Best/Good Practices). Die Zukunftsentwicklung ländlicher Regionen hängt auch vom Lernen in Netzwerken<br />

– vor allem dem Austausch von Wissen – ab. Es geht dabei sowohl um die Wissenspotenziale in Regionen als auch<br />

um die Wissenspotenziale von „Communities of Practice“ in der Regionalentwicklung. Harald Katzmair wandelte in<br />

seinem Vortrag über Netzwerke den Slogan von IBM ab: „Wenn ländliche Räume wüssten, was sie wissen …“ 33<br />

Lernende Organisationen beschreiben Gebilde, die sich ständig mit sich selbst und ihrem Umfeld auseinanderset-<br />

zen, sich entwickeln oder aber zumindest eine ständige Entwicklungsbereitschaft aufweisen. Der Lernprozess be-<br />

ruht darauf, sich den Veränderungen des Umfeldes anzupassen und aus der Veränderung erkennbare Chancen<br />

und Möglichkeiten zu nutzen, um sich in einem konstanten Umfeld besser positionieren zu können. Es geht um das<br />

Lernen von Menschen und Systemen. 34<br />

Zielorientiertes regionales <strong>Wissensmanagement</strong> braucht ein lebendiges Netzwerk, welches sich als Lernende Or-<br />

ganisation bzw. Region organisiert und von einem „Netzwerk-Katalysator“ in einem Prozess (LEADER, Lernende<br />

Region und/oder Agenda 21) betreut wird. Die zentrale Rolle des Netzwerk-Katalysators in Lernenden Regionen<br />

liegt meist in den Händen von LEADER- und/oder RegionalmanagerInnen. Ihre Aufgabenfelder lassen sich mit der<br />

Abbildung 5 vereinfacht beschreiben.<br />

Die drei wesentlichen Aufgabenfelder <strong>für</strong> Netzwerk-Katalysatoren in regionalen Prozessen können unter den drei<br />

Schlagwörtern Zusammenbringen – Bereitstellen – Koordinieren zusammengefasst werden. Aufbauend auf einer zu<br />

schaffenden Vertrauensbasis ist eine zentrale Aufgabe, das Zusammentreffen der aktiven Personen, Gruppen und<br />

Organisationen in Regionen zu organisieren. Eine Antwort auf die Frage „Wie bekomme ich die richtigen Personen<br />

<strong>für</strong> ein Netzwerk zusammen?“ ist: „Flow“. Ein „Flow“ oder „Fluss“ von Ideen, Wissen und Ressourcen entsteht dann,<br />

wenn es ein Spannungsgefälle zwischen Problem und Lösung, zwischen Ist und Soll, zwischen Angebot und Nach-<br />

frage gibt. 35<br />

Der zweite zentrale Aufgabenbereich eines Netzwerk-Katalysators ist das Bereitstellen einer Plattform <strong>für</strong> den Aus-<br />

tausch und zum Finden von gemeinsamen Zielen und Lösungswegen. Dieser Teil des Prozesses braucht oft eine<br />

intensive Begleitung. Zum gemeinsamen Handeln in Projekten braucht es schlussendlich Koordination und eine gut<br />

funktionierende Koordinierungsstelle.<br />

Diese beschriebenen Rollen und Aufgaben klingen nachvollziehbar und leicht umsetzbar, oft wird aber der damit<br />

verbundene Aufwand unterschätzt. Aber nur gut und kontinuierlich betreute Netzwerke bringen auch zufriedenstel-<br />

lende Erfolge. Die entsprechende Investition von Geld, Zeit und Energie in die weichen Faktoren (Sozialkapital) ist<br />

notwendig und trägt Zinsen – auch in Form von Wissenstransfer.<br />

32 Aufbauend auf Vortrag von Katzmair, Harald, FAS.research vom 25.3.2009<br />

33 Aufbauend auf Vortrag von Katzmair, Harald, FAS.research vom 25.3.2009<br />

34 Schneider, Jürg u.a. (2007): Strategische Führung von Non-Profit-Organisationen. Bern: Haupt Verlag.<br />

35 Vgl. Vortragsunterlage Katzmair, Harald, FAS.research vom 25.3.2009<br />

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