07.12.2012 Aufrufe

Regionales Wissensmanagement - Österreichisches Institut für ...

Regionales Wissensmanagement - Österreichisches Institut für ...

Regionales Wissensmanagement - Österreichisches Institut für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

REGIONALES<br />

WISSENSMANAGEMENT<br />

und z.B. in Datenbanken, in Anleitungen, Publikationen oder anderen Ablagen der gesamten Organisation zur Ver-<br />

fügung zu stellen. Andererseits die Personifizierungsstrategie mit dem Ziel, den Austausch von Wissen zwischen<br />

den AkteurInnen und den Zugang zu diesem Wissen zu erleichtern. Dabei nutzen Personifizierungssysteme durch-<br />

aus auch Informations- und Kommunikationstechnologien. Dies jedoch nicht, um das Wissen an sich zu speichern,<br />

sondern um den Wissenstransfer zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Die Personifizierungsstrategie ist nachfrage-<br />

orientiert. Wissen wird nur bei Verwendung expliziert und <strong>für</strong> einen bestimmten Kontext übertragen. Das transferier-<br />

te Wissen ist damit relevant <strong>für</strong> die anstehende Aufgabe und stets aktuell. 38<br />

Vor allem die Personifizierungsstrategie lebt vom Sozialkapital und hier vor allem vom „Bridging“, von den „Brücken“<br />

zwischen verschiedenen AkteurInnen bzw. gesellschaftlichen Gruppen. Sind diese Brücken nicht vorhanden bzw.<br />

werden sie nicht gebaut, ist der Wissenstransfer blockiert.<br />

3.4.2 Sicherheitsfaktor Sozialkapital<br />

Die individualisierte, globalisierte Wissensgesellschaft, in der wir heute leben, stellt vielfältige Anforderungen an die<br />

Menschen: flexibel, offen, mobil, lebenslang lernbereit, ständig zu Höchstleistungen motiviert und vieles mehr sollen<br />

sie sein. Die ständige Änderungs- und Lernbereitschaft macht aber auch Angst und bringt Unsicherheit mit sich.<br />

Wer will schon ständig das, was vertraut und bekannt ist, hinterfragen und weiterentwickeln, wer bricht schon gern<br />

immer wieder zu neuen Ufern auf?<br />

Inmitten dieser Unsicherheiten entfaltet Sozialkapital seine stabilisierende Wirkung. Während in früheren Jahren <strong>für</strong><br />

den wirtschaftlichen Erfolg Humankapital bzw. Finanzkapital den Engpass darstellten, scheint in der Wissensgesell-<br />

schaft der Engpass im Sozialkapital zu liegen. Wo Vertrauen herrscht, wo gemeinsame Regeln und Normen gelten,<br />

wo eine gute innere Bindung besteht und man auch mit Menschen, die anders denken und sind bzw. einen anderen<br />

sozialen Hintergrund haben, gut vernetzt ist, da steigt die Veränderungsbereitschaft. Da bringt man leichter den Mut<br />

auf, Neues anzugehen. Die Sicherheit durch das stabilisierende Sozialkapital stärkt letztlich auch die Bereitschaft<br />

und vervielfältigt die Möglichkeiten <strong>für</strong> Wissenstransfer. Wenn Wissen sich hingegen zum „Macht- und Überlebens-<br />

faktor“ entwickelt, wird es nur selten und kaum freiwillig geteilt.<br />

Kritischer Faktor (Engpass)<br />

Datengesellschaft Humankapital<br />

Informationsgesellschaft Finanzkapital<br />

Wissensgesellschaft<br />

(Netzwerkgesellschaft)<br />

Sozialkapital<br />

Tabelle 2:<br />

Engpass Sozialkapital 39<br />

38 Vgl. Fraunhofer-<strong>Wissensmanagement</strong> Community (Hrsg.) (2005): Wissen und Information, Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag.<br />

39 Reinbacher, Paul im Magazin <strong>Wissensmanagement</strong>, Heft 3/09, S. 49<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!